Dass die Gärten rings um das Residenzschloss in Ludwigsburg das Rekordergebnis aus dem Vorjahr nicht wiederholen konnten, hat einen Grund. An der Bundesgartenschau in Heilbronn lag es aber nicht.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - An das Ergebnis des vergangenen Jahres kommt das Blühende Barock in dieser Saison nicht ganz heran. Aber Volker Kugel, Direktor der Gärten rings um das Residenzschloss in Ludwigsburg, nimmt es gelassen: „Wir können halt nicht jedes Jahr Rekorde brechen.“ 2018 zählten er und seine Kollegen 620 000 Besucher, in diesem Jahr werden es voraussichtlich rund 30 000 weniger sein. Die Zahl der Dauerkarten blieb mit etwas über 43 000 konstant. Ein „gutes Durchschnittsjahr“, so Kugel.

 

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Besonders der Mai habe in diesem Jahr nicht mitgespielt, erklärt der 60-Jährige den leichten Besucherrückgang. Bei kalten Temperaturen, Regen und teilweise Schneeschauern zog es nur wenige im Wonnemonat nach draußen. „Davon haben wir uns nicht ganz erholt“, sagt Kugel.

Saisonstart 2020 mit Bräuchen aus Japan und Frankreich

Die Befürchtung, die einige vor der Saison hegten – und Volker Kugel damals schon nicht teilte – , die Bundes- und die Remstal Gartenschau könnten dem Blüba Besucher abgraben, bewahrheitete sich nicht. Im Gegenteil: In diesem Sommer kamen besonders viele Busse aus Norddeutschland. Sie blieben mehrere Tage und besuchten sowohl die Buga als auch das Blüba. „Die wären sonst nie nach Ludwigsburg gekommen“, glaubt Volker Kugel. Vor der Landesgartenschau im kommenden Jahr in Überlingen ist ihm deshalb auch nicht bange. Sie werde keinen Einfluss haben, prophezeit Kugel.

Ausruhen wollen er und seine Mitstreiter sich aber nicht. „Wir wollen unsere Gäste weiterhin überraschen.“ Hinter dem Berg, was sie im Frühjahr beim Sommererwachen erwartet, hält er nicht. Zum Start in die neue Saison setzt das Blühende Barock auf internationale Frühlingsbräuche, zum Beispiel aus dem französischen Menton oder Japan.

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Das Straßenmusikfestival wird auch im kommenden Jahr stattfinden, genauso wie die Sandausstellung. Die Idee, nicht alle Skulpturen fertigzustellen, sondern die Ausstellung im Lauf der gut acht Wochen wachsen zu lassen, sei gut angekommen, sagt Alisa Käfer. Unter anderem gab es einen Speedcarving-Wettbewerb, bei dem vier Künstler innerhalb von 24 Stunden eine Skulptur aus Sand schufen. Die Besucher kürten den Gewinner.

Feuerwerk und Kürbiswiegen stehen nicht zur Debatte

Käfer ist auch mit für die Kürbisausstellung verantwortlich, die noch bis zum Sonntag, 3. November, läuft. Nach dem Motto „Märchen“ folgt im kommenden Jahr das Thema „Musik“. Dann wird zum Beispiel ein Kürbis-Elvis durch den Südgarten tanzen. Trotz einiger Proteste, vor allem im Netz, wird es auch im kommenden Jahr ein Kürbiswiegen geben. Kritiker der Veranstaltung, bei der Züchter aus Deutschland und Europa gegeneinander antreten, monieren, dass die Ungetüme – in diesem Jahr wog der Deutsche-Meister-Kürbis 687,5 Kilogramm – Unmengen an Wasser verbrauchen. Außerdem liege der Rest des Feldes, auf dem der Kürbis wachse, brach. „Das halten wir aus“, sagt Volker Kugel. Die meisten Züchter seien Profigärtner, die die Gewächse äußerst vorsichtig bewässern würden – und: nichts schade einem Kürbis mehr, als zu viel Wasser. „Ein bisschen Spaß muss man ja noch haben“, meint Kugel.

Deshalb wird auch im kommenden Jahr wieder geböllert. Am Lichterzauber und beim Musikfeuerwerk gehen Raketen in die Luft – egal, was die Deutsche Umwelthilfe sagt. „Wir machen das ganz vernünftig und in Maßen“, sagt Volker Kugel.