Die Besucher können sich an rund 250 000 Blumen erfreuen. Im gesamten Park gilt Maskenpflicht. Blüba-Chef Volker Kugel rät, Onlinetickets vorab zu kaufen.

Ludwigsburg - Volker Kugel und sein Team lassen sich nicht unterkriegen. Mit einer großen Portion Optimismus und einer kleinen Prise Sarkasmus ist die Saison-Eröffnung des Blühenden Barocks (Blüba) in den vergangenen Wochen vorbereitet worden. In dem Bewusstsein, dass die Tore ruckzuck wieder geschlossen werden müssen. „Es hängt an einem seidenen Faden – dessen sind wir uns bewusst“, sagt Kugel.

 

Schon seit vergangenem Mittwoch können Besucher im Park spazieren gehen – und Dauerkarten erwerben. Der Vorverkauf lief gut an. 9000 Stück in einer Woche wurden an die Frau und an den Mann gebracht. Etwas weniger als in einem normalen, also coronafreien Jahr, aber doch mehr als erwartet, sagt Kugel. Bis 31. März können Dauerkarten noch im Vorverkauf erworben werden. „Wir gehen davon aus, dass es am Ende insgesamt 30 000 statt der üblichen 32 000 sein werden.“

9000 Dauerkarten sind schon verkauft

Die Einnahmen sind extrem wichtig. „Sie bringen Geld in die Kasse, damit wir unsere Mitarbeiter bezahlen können“, betont Kugel. Ein Team aus 30 Gärtnerinnen und Gärtnern, sieben Mitarbeitern in der Verwaltung, zwei Tierpflegern und vielen 450-Euro-Kräften kümmert sich darum, dass die Besucher die Pracht in den Gärten rund um das Residenzschloss genießen können.

Die Blumen, gerät der Blüba-Direktor ins Schwärmen, sind in einem top Zustand. Stattliche 60 000 Tulpen und Narzissen wurden vorkultiviert, damit sie sich von ihrer schönsten Seite zeigen können. Dazu kommen 180 000 weitere Blumen.

Barocke Gartentage sind geplant

Eine Sonderausstellung „Frühlingserwachen“ zeigt dort, wo im Herbst immer die Kürbisausstellung zu sehen ist, bis 9. Mai Osterbräuche aus aller Welt. „Außerdem gibt es eine Allee mit 10 000 handbemalten Eiern“, verrät der 62-Jährige. Darüber hinaus kann Kugel, der im Blühenden Barock schon seit 1997 das Sagen hat, in Sachen Veranstaltungen keine Versprechungen machen. Man plane aber noch immer mit den Barocken Gartentagen. Sie sollen vom 29. April bis 2. Mai stattfinden – je nachdem, ob die Inzidenzwerte weiter steigen und der Lockdown gar noch einmal verschärft wird. Die Entscheidung falle noch vor Ostern. „Wenn wir zu wenige Menschen in den Südgarten lassen dürfen, ist das Ganze nicht mehr wirtschaftlich. Wir brauchen 3000 Gäste, damit es sich rechnet.“ Nach den jüngsten Ereignissen rund um den Impfstoff Astrazeneca stehe auch das Straßenmusikfestival über Pfingsten ebenso wie das Musikfeuerwerk im Juli auf wackeligen Füßen.

Vor einem Jahr fiel die Saison-Eröffnung aufgrund des Lockdowns flach. Erst am 6. Mai durften die Tore aufgemacht werden. Aus der ursprünglich geplanten Verlängerung bis Anfang Dezember wurde coronabedingt nichts. Am 31. Oktober war Schluss. Noch heute gebe es Menschen, die wegen der verkürzten Gartenfreuden Geld zurück wollen. „Von den 35 000 Dauerkartenbesitzer haben 585 eine Rückerstattung beantragt“, erzählt Volker Kugel. Und zwar in Höhe von 7,32 Euro. Aus der Erfahrung der vergangenen Saison haben die Verantwortlichen für diese Saison gelernt. „Wir gehen das Thema offensiv an und weisen auch an den Eingängen explizit darauf hin, dass nach dem 5. Dezember zwei Wochen lang Geld zurückgefordert werden kann – je nachdem, wie viele Tage das Blüba geschlossen gewesen ist.“ Die Rechnung, betont Kugel, sei einfach. Ausgehend von 262 Saisontagen koste der Eintritt für einen Dauerkartenbesitzer pro Tag 13 Cent.

Zwei Stunden können gebucht werden

Ungeachtet aller Rechenspiele hat jetzt aber erst einmal die Freude über die Eröffnung Vorrang. 4000 Gäste dürfen sich aktuell gleichzeitig in den Gärten aufhalten. „Wer sicher rein möchte, der braucht entweder eine Dauerkarte oder sollte vorab ein Onlineticket buchen“, betont der 62-Jährige. Buchbar sind fünf Zeitfenster am Tag. Ein Ausgangsmanagement gebe es nicht. Soll heißen: Man kann kontrollieren wie viele Besucher ins Blüba kommen, aber nicht, wie viele es wann wieder verlassen. Doch Volker Kugel ist auch in diesem Punkt Optimist und vertraut auf die in den vergangenen Jahren gemachten Erfahrungen.

Besonders groß wird in den Familien die Freude über die Nachricht sein, dass der Märchengarten geöffnet wird. Auch Boot fahren ist möglich – entweder alleine oder zusammen mit drei weiteren Personen aus einer Familie. Geschlossen bleiben hingegen die Stationen, in denen es eng zugeht. Die Herzogschaukel zum Beispiel oder das Däumelinchen. Mit einer Neuheit könne man nicht aufwarten, so der Blüba-Direktor, dafür sei viel gerichtet und herausgeputzt worden. „Die Handwerker haben richtig viel geschafft und viele Details verbessert. Es sieht alles wirklich gut aus“, freut sich der Chef.

Karten, Gutscheine, Corona-Regeln

Der Zutritt zum Blüba ist für Tagesbesucher nur mit einem vorab online gekauften Ticket in bestimmten Zeitfenstern möglich – oder mit einer Dauerkarte. In diesem Jahr wird es kein kostenloses Gutscheinheft für Dauerkartenkäufer geben. Zudem steht nicht fest, welche Sonderveranstaltungen stattfinden können und dürfen. Sollte es welche geben, sind für Dauerkartenbesitzer aber Sonderpreise geplant.

Die Karten sind bis 31. März täglich von 9 bis 18 Uhr ausschließlich am Haupteingang in der Schorndorfer Straße erhältlich. Alle vier Kassen sind dafür geöffnet. Auch nach dem 1. April gibt es Saisonkarten, dann aber nicht mehr zum Vorverkaufspreis. Im gesamten Park gilt Maskenpflicht. Die Kontaktnachverfolgung erfolgt über die Onlinetickets und die Dauerkarten.