Es scheint, als läge eine gelbe Wolke aus Blütenstaub über Baden-Württemberg. Die Pollen auf den Autodächern wollen einfach nicht weniger werden. Dabei stellt sich die Frage, ob sie den Lack beschädigen können.

Stuttgart - Die Reproduktion der Fichten ist besonders stark in diesem Jahr, denn im sogenannten „Mastjahr“ werden viel mehr Blüten produziert als sonst. Außerdem stehen die Bedingungen günstig. Die trockene Luft und der ständige Wind transportieren den Blütenstaub kilometerweit, bis er sich niederlegt und einen klebrigen Schleier hinterlässt. Am liebsten auf dem eigenen Autodach, wie es scheint.

 

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Besteht Gefahr für den Autolack?

Doch Autofahrer brauchen sich keine Sorgen machen: „Der reine Blütenstaub kann dem Auto keinen Schaden zufügen“, sagt ein Mitarbeiter des Karosserie- und Lackierzentrums EKS Stuttgart. Nur in Verbindung mit hartnäckigem, grobkörnigem Staub, zum Beispiel von Baustellen, könne der Lack angegriffen werden. Deshalb empfiehlt der Experte, das Auto vor dem Waschen unbedingt abzudampfen.

Dem stimmt auch Vladan Solaja von VS-Autooptik in Stuttgart Süd zu: „Vor der Wäsche sollte das Auto gut abgedampft werden, damit der Staub ganz weggeht“, sagte er unserer Zeitung. Solaja spricht aus eigener Erfahrung. Er ist extrem genervt von dem Blütenstaub.

Schlechtes Geschäft für Waschanlagen

Man möchte meinen, dass Autofahrer ihr Fahrwerk nun viel öfter putzen, dagegen ist das Gegenteil der Fall: „Wir haben viel weniger Kunden“, sagt Solaja, „keiner fährt in die Waschstraße, wenn das Auto nach zwei Stunden wieder voll mit Blütenstaub ist.“ Das große Geschäft kommt vermutlich erst, wenn die Pollen weniger werden. Das könnte allerdings noch etwas dauern.