Nach einem Streit ist am Sonntagabend ein Mann auf seinen 25-jährigen Sohn mit einem Messer losgegangen. Danach verletzte er seine Schwiegertochter schwer. Die Gründe für den Streit sind laut der Polizei noch nicht bekannt.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Leinfelden-Echterdingen - Es soll immer wieder Streit in der Familie gegeben haben, doch laut der Polizei sei bislang nie jemand gegenüber den Verwandten handgreiflich geworden. Am Sonntagabend eskalierte die Lage jedoch. Bei einer Auseinandersetzung griff ein 58-Jähriger zum Messer und stach damit auf seinen Sohn ein. Der 25-Jährige hatte keine Chance, gerettet zu werden. Die Stichwunden waren so schwer, dass er ums Leben kam. Die Schwiegertochter, auf die der Vater danach losging, erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Sie konnte gegen 22.30 Uhr die Polizei alarmieren. Als die ersten Streifenwagen an der Leinfelder Straße eintrafen, wartete der Vater bereits vor dem Haus auf die Einsatzkräfte und ließ sich ohne den geringsten Widerstand festnehmen. Er wurde am Montag dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft eingewiesen. Rettungskräfte brachten die 26 Jahre alte Schwiegertochter in ein Krankenhaus, wo die junge Frau notoperiert wurde. Es bestehe keine akute Lebensgefahr mehr für sie, gaben die Ärzte an die Polizei weiter.

 

Die vierjährige Tochter schlief in der Wohnung

Das junge Ehepaar und der 58-Jährige waren zur Tatzeit nicht allein in dem Haus. Auch die Mutter des getöteten 25-Jährigen war zuhause, ebenso die vier Jahre alte Tochter des jungen Ehepaars. Sie soll schon geschlafen haben, als das Familiendrama seinen Lauf nahm, sagte der Polizeisprecher Michael Schaal. Was sie von dem Geschehen mitbekommen habe, könne man nicht sagen. Jedoch habe der Angriff auf ihre Mutter in unmittelbarer Nähe des schlafenden Kindes stattgefunden: Die kleine Tochter soll im Schlafzimmer der Eltern zu Bett gebracht worden sein, in das der Angreifer mit dem Messer kam, nachdem er den Sohn niedergestochen hatte. Wo aber die Ehefrau des 58-Jährigen war, als der Streit eskalierte, wüssten die Ermittler noch nicht, so der Polizeisprecher. Fest stehe nur, dass auch sie in dem Haus war, als die Tat geschah.

Der Vater macht Angaben zu der Bluttat

Der 58-Jährige soll sich bei der Vernehmung kooperativ gezeigt und Angaben zu der Tat gemacht haben. Die Polizei geht daher davon aus, dass sie klären können wird, welche Motive hinter dem Streit steckten und warum die Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn blutig endete. Die Familie lebte schon lange unter einem Dach. Im Erdgeschoss des Hauses betrieben die beiden Generationen gemeinsam ein Lokal – die zahlreichen Einsatzfahrzeuge vor dem Betrieb seien am Sonntagabend vielen Anwohnern aufgefallen, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei habe sich nach der Tat darum gekümmert, dass das vierjährige Kind gut betreut werde. „Dafür ist gesorgt“, sagte Michael Schaal. Bei wem die Mutter des Getöteten untergekommen sei, wissen die Ermittler hingegen nicht. Die Familie habe bislang unauffällig gelebt. Nur einmal habe die Polizei sie bisher aufsuchen müssen, der Grund dafür sei aber kein Familienstreit gewesen.