Nach den Messerstichen auf dem Josef-Hirn-Platz vor zwei Wochen hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 21-Jährige landete vor dem Haftrichter.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Offenbar war es eher eine zufällige Begegnung und ein spontaner Streit: So genau ist das Motiv zwar noch nicht erkennbar – doch nach der Messerstecherei am 12. Januar auf dem Josef-Hirn-Platz in der Innenstadt hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei holte ihn am Donnerstag gegen 6 Uhr in seiner Wohnung im Stuttgarter Westen aus dem Bett.

 

Dabei handelt es sich um einen 21-Jährigen, der bereits wegen eines Gewaltdelikts polizeibekannt ist. Bei seiner Festnahme stellte die Polizei Beweismaterial sicher. „Ob die Tatwaffe dabei ist, können wir noch nicht feststellen“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Vor knapp zwei Wochen war in den frühen Morgenstunden ein 23-Jähriger mit einer Gruppe in Streit geraten, ehe er mit einem Messer niedergestochen und schwer verletzt wurde. Der Täter flüchtete.

Offenbar hatten es die Ermittler diesmal leichter

Gewaltdelikte dieser Art sind nicht selten im Quartier rund um den Josef-Hirn-Platz. Verschiedene gewaltbereite Milieus haben hier ihren Treffpunkt, zuletzt hinterließen türkische und kurdische Straßenbanden ihre Handschrift. Im vergangenen Jahr waren zwei Männer durch Schüsse verletzt worden, und selbst die Opfer wollten mit der Polizei nicht reden. Diesmal schienen es die Ermittler leichter zu haben. Dabei gibt es bisher keine Hinweise auf Bandenhintergründe. Am vergangenen Wochenende reagierten Stadt, Polizei und Zoll mit Schwerpunktkontrollen. Am Donnerstag landete der 21-Jährige vor dem Haftrichter, der Haftbefehl erließ.