Die Frage, ob der Bluttest zur Bestimmung von Trisomie 21 als Bezahlleistung der Krankenkassen zugelassen werden soll, testet die Gesellschaft. Politiker und Kirchen sehen Risiken.

Berlin - In der rasenden Hektik ihrer tagespolitischen Anforderungen haben die Parlamentarier des Deutschen Bundestages sehr selten die Gelegenheit, sich Zeit zu einer wirklich grundsätzlichen Besinnung zu nehmen. Am Donnerstag tun sie aber genau das. In einer zweistündigen Aussprache, die ausdrücklich als „Orientierungsdebatte“ gemeint ist, sprechen die Abgeordneten in Berlin ohne Fraktionszwang und auch ohne Beschlussfassung über ein heikles Thema, das prinzipielle Fragen unseres Menschenbilds und der künftigen gesellschaftlichen Entwicklung aufwirft: Wie weit wollen wir bei der Möglichkeit vorgeburtlicher Diagnostik heute und in Zukunft gehen?