Mit unbeschreiblichen Gräueltaten verbreitet der IS nicht in Syrien und dem Irak Angst und Schrecken. Der deutsche BND stuft die Terrormiliz gefährlicher ein als Al Kaida.

Berlin - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) die weltweit gefährlichste Terrororganisation - noch vor dem Netzwerk Al Kaida. „Wir wissen, dass der Islamische Staat die derzeit vermögendste, bestorganisierte und bestbewaffnete terroristische Organisation ist“, warnte BND-Präsident Gerhard Schindler in einer Rede bei einem Geheimdienst-Kongress in Berlin. Der IS „beherrscht und nutzt die ganze Klaviatur des Terrors, von klassischen Terroranschlägen bis hin zu großangelegten, perfekt durchgeplanten militärischen Operationen“.

 

Was den im Irak und in Syrien operierenden IS von anderen Terrororganisationen unterscheide, „ist die enorme menschenverachtende Brutalität seines Vorgehens“, sagte Schindler. Der IS nehme grundsätzlich keine Gefangene, sondern ermorde seine Gegner. Massenhinrichtungen seien an der Tagesordnung, es fänden öffentliche Kreuzigungen und Steinigungen statt.

Gefangene Jesidinnen und Christinnen würden „im großen Stil mit Kämpfern des Islamischen Staates zwangsverheiratet oder als Sklavinnen gehalten“, berichtete Schindler. Dreizehn- bis Vierzehnjährige würden als Kindersoldaten in Gefechten eingesetzt. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnerdiensten arbeite der BND daran, belastbare Erkenntisse besonders zu den aus Deutschland stammenden IS-Kämpfern zusammenzutragen.