Bereits zum zweiten Mal geht der Bodenbelagshersteller aus Bietigheim-Bissingen in die Insolvenz. Es sei ein „kurzfristiger Liquiditätsengpass“ aufgetreten.

Bietigheim-Bissingen - Der Bodenbelagsproduzent DLW Flooring mit Sitz in Bietigheim-Bissingen hat erneut Insolvenz angemeldet. Wegen eines „kurzfristig aufgetretenen Liquiditätsengpasses“, wie das Unternehmen mitteilt, hat das Management beim zuständigen Amtsgericht ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das soll der amtierenden Geschäftsführung ermöglichen, die Unternehmenssanierung fortzusetzen – mit Beteiligung eines so genannten „vorläufigen Sachwalters“.

 

Der Geschäftsführer Hans-Norbert Topp kommentiert die Nachricht folgendermaßen: „DLW Flooring ist auf jeden Fall weiterhin sanierungsfähig.“ Der Geschäftsbetrieb laufe ohne Einschränkungen weiter. Topp wurde vor sieben Monaten für die Umsetzung der Sanierung in die Geschäftsführung berufen. Wie bei einem Insolvenzverfahren üblich, sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter in den kommenden drei Monaten über Insolvenzgeld der Arbeitsagentur abgesichert. Wie es danach weitergeht, ist jedoch unklar. DLW Flooring beschäftigt 730 Mitarbeiter, davon 370 am Stammsitz in Bietigheim-Bissingen, 280 im niedersächsischen Delmenhorst.

Das Unternehmen hatte bereits im Dezember 2014 einen Insolvenzantrag gestellt. Damals hatte der amerikanische Mutterkonzern Armstrong World Industries überraschend die Zahlungen an DLW eingestellt, weil er sich von der unrentablen Tochter trennen wollte. Zum Juni 2015 erwarb dann die niederländische Investorengruppe Fields das Unternehmen. Seit anderthalb Jahren läuft nun der Sanierungsprozess.