Der freie Seezugang ist am Bodensee ein erklärtes Ziel der Politik. Doch ausgerechnet das Land verpachtet beste Uferflächen lieber an Privatpersonen – und zwar ziemlich günstig.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Konstanz - Abends ist es besonders schön. Wenn drüben auf der anderen Seite des Überlinger Sees die letzten Sonnenstrahlen die barocke Wallfahrtskirche Birnau beleuchten und die östlich gelegene Mainau im Schatten versinkt, springt so mancher Litzelstetter noch kurz in den Bodensee. „Im Strandbad ist es mir zu voll“, sagt eine 59-jährige Anwohnerin. Aber daneben, am kleinen Uferweg, ist die Abkühlung all die Jahre ebenfalls möglich gewesen. Seit frühester Jugend sei sie dort geschwommen, sagt die Frau. Doch damit ist es vorbei. Eine Kette versperrt den Seezugang, daran hängt ein Schild mit der Aufschrift „Privat“.