In gut zwei Wochen soll das Vier-Sterne-Haus auf dem Böblinger Flugfeld eröffnen. Gerade arbeiten dort noch 120 Handwerker.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Mit einem Kreuzfahrtschiff vergleicht Simeon Schad das neue V8-Hotel in Böblingen. „Als würde es gleich vom Hafen ablegen“, beschreibt der Hotelier seinen Eindruck von außen. In zwei Wochen soll es so weit sein: Dann nimmt das Vier-Sterne-Haus den Betrieb auf. Zwar hat es bis zur Eröffnung rund drei Monate länger gedauert als ursprünglich geplant. „Aber wir nehmen uns lieber die Zeit, damit alles perfekt ist“, sagt der 49-Jährige. Rund 120 Handwerker arbeiten momentan auf den sechs Stockwerken. Manche Zimmer sind bereits bezugsfertig, in anderen muss das Mobiliar noch ausgepackt werden. Laut Simeon Schad ist das Hotel zu 80 Prozent fertig. „Noch 14 Tage, dann geht es los“, sagt er.

 

Ein Kreisverkehr auf dem Charles-Lindbergh-Platz verbindet das alte V8 -Hotel im historischen Flughafengebäude, das den Zusatz Classic bekommt, mit dem neuen. Mit 153 Zimmern ist der Neubau fünfmal größer als der bisherige Betrieb. Rund 20 Millionen Euro hat Andreas Dünkel in das Gebäude an der Wolfgang-Brumme-Allee investiert. Der Bauunternehmer und Motorworld-Betreiber rundet damit sein Angebot auf dem Flugfeld ab – mit 370 Betten und Tagungskapazitäten für bis zu 600 Personen. „Die Nachfrage ist enorm“, sagt Simeon Schad, bisher fehlten für größere Konferenzen allerdings die Übernachtungsmöglichkeiten. Außerdem gibt es ein Restaurant mit 140 Plätzen namens Pick-up, eine Bar und einen Wellnessbereich mit Sauna und Fitness auf dem Dach.

Die Räume sind noch leer, es wird gebohrt und gesägt

„Der Erfolg gibt uns recht, wir sind einmalig und einzigartig“, sagt Simeon Schad. Was sich im V8-Hotel Classic bewährt hat, wird in der Hotelerweiterung im großen Maßstab fortgeführt: Die Themen Automobil und Rennsport sind allgegenwärtig. Im komplett verglasten Erdgeschoss befinden sich nicht nur die Rezeption und das Restaurant, wo ein Dodge-Pick-up geparkt werden wird und die Gäste unter einem „Felgenhimmel“ Platz nehmen, sondern auch die Ausstellungsräume des Oldtimer-Händlers Arthur Bechtel sowie Werkstätten von McLaren. Die Räume sind noch leer, Elektriker werkeln an den Kabelverbindungen, es wird gebohrt und gesägt.

Auch Christoph Hodgson ist noch mit Pinsel und Palette damit beschäftigt, die 16 Themenzimmer im Neubau zu gestalten. Im Raum Made in Germany feiert er die deutsche Wertarbeit der Herren Benz, Diesel und Otto. Die Gäste schlafen in einem Bett, das von einer Mercedes S-Klasse gekrönt wird. In der Farbe British Racing Green ist das Jaguar-Zimmer gehalten, drei der Wildkatzen tummeln sich dort auf der Toilette. „Offroad“ geht es mit einem Jeep Wrangler, und zwei Zimmer sind dem Flugfeld gewidmet, eines davon ist im Stil der US-amerikanischen Fluglinie Pan Am gestaltet. Für jedes Zimmer hat der Künstler rund eine Woche gebraucht.

Hotelier schwärmt von der Qualität der Möbel

Für Simeon Schad ist das Hotel „ein Gesamtkunstwerk: Moderne Architektur trifft auf Retro-Design“. Denn nicht nur in den Themenzimmern kommen seine Gäste in den Genuss des seiner Meinung nach außergewöhnlichen Komforts. Auch in den Standardzimmern hat ein Künstler an jede Wand einen Rennwagen gemalt, speziell angefertigte Tapeten mit historischen Fotografien aus der Automobilgeschichte zieren die Wände. Der Hotelier schwärmt von der Qualität der Möbel und der extra langen Matratzen. Seit mehr als 20 Jahren habe es zwischen Böblingen und Herrenberg keinen Hotelneubau im Vier-Sterne-Bereich gegeben, hebt er die Besonderheit des Projekts hervor. „Wir starten von null auf hundert“, sagt er über die Eröffnung – als säße er in einem Rennwagen.