Die Firma Real plant einen Haustarifvertrag, der „alle Beschäftigten schlechter stellt“, erklärt Verdi. Die Gewerkschaft und Real-Mitarbeiter haben in Böblingen dagegen protestiert.  

Rund 200 Beschäftigte aus Warenhäusern der Firma Real haben sich am Mittwoch zu einer Protestkundgebung auf dem Böblinger Marktplatz getroffen. Sie kamen von Marktstandorten aus dem Südwesten wie Villingen-Schwenningen, Horb am Neckar oder

 

Weingarten und 65 von ihnen auch von der Real-Niederlassung auf der Böblinger Hulb. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte sie zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Die Firmenleitung hatte Mitte Juni erklärt, sich nicht mehr an die Flächentarife im Einzelhandel zu binden und mit Verdi einen Haustarifvertrag aushandeln zu wollen.

„Daraus ergeben sich erhebliche Nachteile für die bundesweit 38 000 Real-Beschäftigten“, erklärte Bernhard Franke von Verdi. Geplant seien ein variables Urlaubs- und Weihnachtsgeld je nach Unternehmenserfolg, weniger Urlaubstage sowie eine Erhöhung der wöchentliche Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. „Außerdem sollen die Nachtzuschläge verringert werden, die Spätöffnungszuschläge wegfallen und neue Mitarbeiter schlechter bezahlt werden“, listet Franke auf und fügt hinzu: „Das ist ein Hammer. Wenn Real rote Zahlen schreibt, darf die finanzielle Sanierung nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.“