Die Bibliotheken in der Region bereiten sich auf die Öffnung vor. Am Montag startet Herrenberg.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Böblingen - Am Freitag, 13. März, gab es für die Böblinger Leser Wichtigeres als Nudeln und Klopapier. Am letzten Tag vor der Schließung der Stadtbücherei versorgten sie sich noch mal mit Lesestoff. Dreimal so viele Bücher wie an normalen Tagen gingen da über die Theke, berichtet der Leiter der Bücherei, Kai Feichter. Etwa 20 000 Medien sind noch im Umlauf. Während die Rückgabe bereits am Dienstag erfolgen kann, hat die Bücherei regulär wieder am 5. Mai wieder geöffnet.

 

Herrenberg will am Montag öffnen

Die Herrenberger Stadtbücherei will bereits am Montag wieder öffnen, allerdings nur drei Stunden am Tag. Die Bücherei hat ihre Angestellten in zwei Teams eingeteilt, die sich jeweils abwechseln sollen. Wird in einem Team jemand krank, dann kann das andere Team den Betrieb aufrechterhalten. Wichtig ist der Bibliotheksleiterin Martina Lederer-Göhring, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Deswegen werden im Betrieb Klebepunkte und andere Markierungen verteilt, die den Besuchern die Einbahnregelung und den Sicherheitsabstand aufzeigen. Ohnehin dürften nur noch 25 Besucher gleichzeitig die Bildungseinrichtung besuchen. Sie müssen außerdem einen Mundschutz tragen. er während der Pandemie nicht auf den gewohnten Lesestoff verzichten wollte, der hatte Vorteile, wenn er die Onleihe-App installiert hatte. Dort kann man sich Medien auf das Smartphone laden, vom Roman bis zum Hörbuch. In der Schließzeit tat die Herrenberger Bücherei ein Übriges, um ihre Kunden zu halten. So wurden Bestellungen telefonisch angenommen und vom Fahrdienst des Kulturamtes zugestellt. Weiter ausgebaut wurden auch die bestehenden Online-Angebote. „Wir haben ein Portal für internationale Zeitungen freigeschaltet“, berichtet Martina Lederer-Göhring, „und wir bieten Schülern ein Lerntraining an“.

Horst Zecha, der Leiter des Kulturamts Sindelfingen, plant die Öffnung baldmöglichst, sie erfolgt vermutlich im Laufe der kommenden Woche. Vor allem Detailfragen seien noch zu klären. Dabei fragen sich die Sindelfinger, wie sie verhindern können, dass Coronaviren auf den Buchdeckeln die Mitarbeiter infizieren. „Wir überlegen uns, analog zum Versandhandel, die Bücher sozusagen sieben Tage in Quarantäne zu legen und dafür einfach sieben Bücherstapel zu machen.“

Auch die Autoren im Blick

Auch die Büchereien in anderen Landkreisen bereiten sich auf die Öffnungen vor. Der Leiter der Stadtbibliothek Ludwigsburg, Thomas Stierle, und sein Team öffnen die Stadtbibliothek im Kulturzentrum am Dienstag, 5. Mai, um 11 Uhr. Die Außenstellen bleiben zunächst noch geschlossen. Der Bücherbus fährt nicht. Da es Mitarbeiter in Risikogruppen gibt, steht ohnehin nicht das komplette Personal zur Verfügung. Niemand kann Bücher ausleihen, wenn nicht auch welche geschrieben werden. In Esslingen, wo die Bücherei am Dienstag öffnet, hat man die Autoren im Blick. Viele können vom Buchverkauf nicht leben und sind auf die Erlöse von Lesungen angewiesen, doch gibt es kaum Räume dafür. „Berücksichtigt man den Sicherheitsabstand, passen in einen Raum für 300 Personen nur noch 50 Personen“, beschreibt die Organisatorin Renate Luxemburger die Schwierigkeiten.