Nun gibt es am Böblinger Herman-Hollerith-Zentrum auch einen grundständigen Studiengang – Digital Business.

Böblingen - Der erste Bachelor-Studiengang am Herman-Hollerith-Zentrum (HHZ) in Böblingen ist sehr erfolgreich gestartet. Das wurde am Montag bei der ersten Zwischenbilanz deutlich. Für die 20 Studienplätze, so der Leiter des Herman-Hollerith-Zentrums, Professor Alexander Rossmann, hätten sich 164 Personen beworben. Angesicht der sehr hohen Bewerberzahlen habe man sich dann entschieden, mehr Bewerber zuzulassen. Im Wintersemester 2021/2022 haben dann 30 Studierende das Bachelorstudium aufgenommen. Erfreut über den sehr positiven Start zeigten sich bei der Zwischenbilanz auch der Böblinger Landrat Roland Bernhard, der Oberbürgermeister Stefan Belz sowie Thekla Walker, die Umweltministerin des Landes.

 

Der Bachelor Digital Business war im Oktober gestartet und ist der erste Bachelorstudiengang am HHZ. Mit ihm wurde der entscheidende Schritt vollzogen, um durch die Hochschule Reutlingen ein durchgehendes Angebot vom Bachelor bis hin zur Promotion in Böblingen zu realisieren. Die hohen Bewerberzahlen, so Ministerin Thekla Walker, zeigten deutlich, wie richtig und notwendig die Entscheidung gewesen sei, das HHZ weiter auszubauen.

Eine zehnjährige Geschichte des Erfolgs

Wie erfolgreich das HHZ in seiner nunmehr knapp zehnjährigen Geschichte ist, erklärte Christian Decker, der als Studiendekan für die Lehre verantwortlich ist. Das Konzept des HHZ setze in allen Bereichen, angefangen vom neuen Bachelor- über das Master- bis hin zum Promotionsprogramm auf einen sehr hohen Praxisbezug. „Der Standort Böblingen bietet uns viele Vorteile. Es gibt im IT-Bereich eine extrem breite Basis, die vom Startup bis hin zum Weltkonzern reicht. Dazu eine wissenschaftsfreundliche Stadt, die vieles leichter macht.“

Lob findet bei den Studierenden vor allem, dass die Praxis von Anfang an ins Studium integriert ist. „Meine Eltern haben einen Handwerksbetrieb. Ich finde es richtig gut, dass Entrepreneurship schon im ersten Semester Teil des Unterrichts ist. Ich kann so sehen, wie wir unseren Betrieb zu Hause digital optimieren könnten,“ sagte Lennart Paul, ein Student des neuen Bachelor Digital Business. Die Verantwortlichen planen, das HHZ weiter auszubauen. „Unser Ziel sind 500 Studenten plus. Das ist sicher ein ehrgeiziges, aber gutes Ziel. Die 4, 8 Millionen Euro, die Stadt und Landkreis Böblingen hier investieren, sind gut investiertes Geld in die Zukunft“, erklärte Landrat Bernhard.

Informatiker liefern Daten zum lokalen Klima-Handeln

Dass die Informatik auch am Hermann-Hollerith-Zentrum weit in fast alle gesellschaftlichen Bereiche hineinreicht, die zunächst nicht immer mit IT verbunden werden, machte Professor Dieter Hertweck deutlich. So sei das HHZ am Forschungsprojekt „Parkli“, der partizipativen Klimaforschung beteiligt. Hier werde erforscht, welche lokalen Maßnahmen zur Klimaanpassung sich durch Teilhabe der Bürger erreichen lassen. Dabei könnten Informatiker die Daten zum lokalen Handeln liefern. Ein anderes Beispiel sei das Projekt „Ökotrans“ in dem die Informatiker erforschen, wie sich Hürden abbauen lassen, damit Bio-Lebensmittel auch in Großkantinen in ausreichender Menge verwendet werden können.