Dabei plane man ein hochwertiges Ladenzentrum rund um die Themen „Natur, Gesundheit, Wellness“, sagt Norbert Utz. Dafür werde momentan in seinem Unternehmen ein Konzept erstellt. Klar sei, dass man das Reformhaus Klett wieder als Mieter haben möchte. Dazu passe auch gut eine Filiale der Drogeriekette DM. Diese hat, wie berichtet, erst kürzlich ihre einzige Böblinger Filiale im benachbarten Einkaufszentrum der Wolfgang-Brumme-Allee aufgegeben, hofft aber auf einen anderen Standort in der Stadt. „Wir sind im Gespräch mit DM“, sagte Utz. Von der Drogeriemarktkette war dazu gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Billigläden hingegen will der neue Eigentümer nicht in seinem Haus haben.

 

Bis Ende dieses Jahres laufen die letzten Mietverträge der Geschäftsinhaber aus. „Spätestens Anfang 2015 wollen wir mit dem Abriss beginnen“, sagt Utz. „Wenn wir Ausweichmöglichkeiten für die Mieter finden, fangen wir vielleicht noch in diesem Jahr an.“ Mitte 2016 soll der Neubau bezugsfertig fertig sein. Den Ladeninhabern, die man gerne auch im Neubau ansiedeln möchte, will M-Facility behilflich sein, ein Ausweichquartier für die Bauzeit zu finden. „Parallel dazu sehen wir uns aber auch selbst nach einem neuen Standort um“, sagt Max Nowak, der Inhaber des Reformhauses Klett. Er gehört zu der Erbengemeinschaft, die Akpinar das Gebäude verkauft hat. Seit 1. Januar nun zahlt er wie alle anderen Mieter seine Pachtgebühren an den neuen Eigentümer. Seit 1928 betreibe seine Familie das Reformhaus am Standort in der Bahnhofstraße, sagt Nowak. Deshalb würde er auch gerne in den Neubau einziehen, macht das aber abhängig von „den Bedingungen, die wir noch aushandeln müssen“. Denn zwei Umzüge innerhalb eines Jahres seien doch mit erheblichen Investitionen verbunden. Das italienische Eiscafé Dolce vita, das auf einen Einzug in den Neubau hofft, möchte deshalb für das Jahr des Umbaus pausieren.

In der Stadtverwaltung ist man froh über den Coup. „Wir haben große Hoffnung, dass da eine richtig gute Entwicklung passiert“, sagt die Böblinger Baubürgermeisterin Christine Kraayvanger, die stets den Abriss des Gebäudes und einen Neubau empfohlen hatte.