Die Energiegenossenschaft Bönnigheim glaubt, zwei Windräder im Naturpark Stromberg errichten zu können – obwohl viele Kritiker das Gebiet für ökologisch zu sensibel halten.

Die Energiegenossenschaft Bönnigheim ist optimistisch gestimmt. Zwar gibt es massive Widerstände gegen ihren Plan, zwei Windräder am Standort Rotenberg/Saukopf im Naturpark Stromberg zu errichten. Doch gestern zeigten die Initiatoren die jüngsten Entwicklungen auf und machten deutlich, dass sie sich auf dem richtigen Weg sehen. Denn immerhin stünden weder das Landratsamt Ludwigsburg noch der Verband Region Stuttgart dem Vorhaben im Weg.

 

Zumindest habe man inzwischen geklärt, dass weder die Region noch die Kreisverwaltung die offizielle Planaufnahme des Projekts verhindern wollen, heißt es. Zwar hatte Thomas Kiwitt, der Chefplaner des Verbands Region Stuttgart, auch vorher schon zu verstehen gegeben, dass man den Standort nicht pauschal ablehne, sondern überprüfen müsse. Doch inzwischen habe die Region bereits die Vorprüfungen von Arten- und Naturschutz in Auftrag gegeben, freut sich Hermann Lang vom Vorstand der Energiegenossenschaft.

Konstruktives Gespräch mit der Kreisverwaltung

Zudem sei aus einem „konstruktiven und offenen Gespräch“ mit der Verwaltungsspitze des Landkreises hervorgegangen, dass das Landratsamt Windräder im Stromberg aus artenschutzrechtlichen Gründen zwar kritisch sehe, der Weiterplanung aber nicht im Wege stehen wolle. Das Landratsamt bestätigt, dass man „ergebnisoffen“ an die Sache herangehe. Zuvor war das Verhältnis etwas frostig gewesen, weil die Energiegenossenschaft die Kreisverwaltung öffentlich als „Windkraft-Verhinderer“ tituliert hatte.

Allerdings gibt es immer noch genügend Gegner des Projekts auf dem Saukopf. Insbesondere aus dem benachbarten Freudental sowie aus Cleebronn und vom Freizeitpark Tripsdrill kommt scharfe Kritik. Man befürchtet eine Zerstörung von Landschaftsbild und Erholungsfunktion des Gebietes sowie eine Beeinträchtigung der Gesundheit von Mensch und Natur. Ähnlich wird in Hessigheim argumentiert, wo sich derzeit Widerstand gegen das geplante zweite Windrad in Ingersheim formiert. Dort wurden bereits rund 450 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt und am Donnerstag dem Bürgermeister Günter Pilz überreicht. Allerdings sind Gemeindeverwaltung und Gemeinderat in Hessigheim ohnehin selbst gegen das Projekt. Neben einer Verschandelung der Landschaft sind Schattenschlag und Lärmbelästigung durch das Windrad Kritikpunkte.