Der Stuttgarter Börse hat das turbulente Börsenjahr 2020 das umsatzstärkste Jahr seit langem beschert. Der Handelsplatz setzte voraussichtlich rund 111,4 Milliarden Euro um, wie Börsen-Chef Michael Völter am Mittwoch mitteilte.

Stuttgart - Das turbulente Börsenjahr 2020 hat der Stuttgarter Börse das umsatzstärkste Jahr seit langem beschert. Der Handelsplatz setzte voraussichtlich rund 111,4 Milliarden Euro um, wie Börsen-Chef Michael Völter am Mittwoch mitteilte. Damit liege der Umsatz über die verschiedenen Anlageklassen hinweg rund 63 Prozent über dem Vorjahresniveau und habe den höchsten Stand seit 2008 erreicht. „Die Deutschen haben in der Coronakrise die Wertpapiere für sich entdeckt.“

 

Dax-Schub, Brexit-Deal und US-Konjunkturpaket

Der Dax ist seit Jahresbeginn gerechnet um rund 4 Prozent gestiegen. Den letzten Schub zum Rekord gaben dem Dax nach Weihnachten der Brexit-Deal und das US-Konjunkturpaket. Völter verwies darauf, dass es im Jahr der Corona-Pandemie ein Auf und Ab bei den Kursen gab. Das böse Erwachen kam ausgerechnet am Rosenmontag, dem 24. Februar. Statt ausgelassener Karnevalsfreude herrschte an der Börse auf einmal Alarmstimmung: Die rasche Ausbreitung des Virus in Ländern außerhalb Chinas riss den Dax in die Tiefe. Die steile Talfahrt endete erst gut drei Wochen später, am 16. März, bei 8255 Punkten. Erst voluminöse Geldspritzen der Notenbanken und Regierungen für die unter Lockdowns leidende Wirtschaft brachten eine außergewöhnlich schnelle Wende.

Handel mit Kryptowährungen zunehmend beliebter

Die Börse in Stuttgart ist auf den Privatanleger spezialisiert. Der Handel mit Kryptowährungen etwa wird zunehmend beliebt. So wurden über die speziell dafür entwickelte App mit dem Namen Bison im Jahr 2020 Digitalwährungen im Volumen von rund 1,3 Milliarden Euro gehandelt. Inzwischen gebe es rund 216 000 aktive Nutzer, sagte Völter weiter. Der älteste Nutzer sei 92 Jahre alt.