Im Stadtteil Eltingen bei Leonberg im Kreis Böblingen sind 30 Häuser zum Teil stark beschädigt und haben tiefe Risse. Die Geothermiebohrung einer Renninger Firma in rund 80 Meter Tiefe war die Ursache. Mit Erdwärme sollte ein Einfamilienhaus beheizt werden. Die Anlage war noch nicht installiert, da begann es im Gebälk der Nachbarhäuser zu krachen, immer mehr und immer breitere Risse taten sich auf. Schnell war klar, dass die Bohrung der Grund dafür war. Alle weiteren Arbeiten wurden sofort gestoppt. Am stärksten betroffen ist das Haus von Heinz Arnold, das mit dicken Holzbalken gestützt wird. „Der Wind zieht im Winter durch alle Spalten“, sagt seine Enkelin Cathrin Ziegler. Die Rahmen sind verzogen, viele Türen lassen sich nicht schließen.

 

Als vor zwei Jahren die vier Geothermielöcher gebohrt wurden, hat die Bohrfirma zwei Grundwasserschichten angebohrt, das Wasser floss nach unten ab. Der Boden sackte weg. Das hat zu heftigen Setzungen auch in der Umgebung geführt. Für das schwer beschädigte Haus von Heinz Arnold hat es eine Einigung mit der Versicherung gegeben. Für 24 der insgesamt 30 Betroffenen gibt es inzwischen Regelungen. Allerdings bleibt der Wertverlust des Grundstücks. „Bislang ist für diesen kaufmännischen Schaden niemand aufgekommen“, sagt Wolfgang Schaal, der Sprecher der Geschädigten. Immerhin drei Millionen Euro habe die Versicherung gezahlt, um die Risse zu sanieren.

Die Bohrlöcher selbst sind mit einem aufwendigen Verfahren saniert worden. Es wurden Rohre in die Löcher eingezogen und man pumpte in etwa 40 Metern Tiefe 290 Liter Ton-Kalk-Zementmischung in die Hohlräume. So stieg langsam der Grundwasserpegel wieder. „Die Sanierung ist zügiger und problemloser verlaufen, als erwartbar war“, erklärt der Landrat Roland Bernhard.