Die Landesregierung besteht für den weiterführenden Masterabschluss auf zusätzlichen Qualifikationen der Studierenden.

Stuttgart - Die Zweifel daran, ob ein Bachelorabschluss in allen Fällen für einen Beruf qualifiziert, sind nach Meinung der SPD nicht ausgeräumt. Die Landtagsfraktion fordert daher eine Garantie, dass alle Bachelorabsolventen zu aufbauenden Masterstudiengängen zugelassen werden.

"Wenn Bachelorabsolventen keinen sicheren Arbeitsplatz bekommen, muss es neue Perspektiven für sie geben", sagte Nils Schmid, Parteichef und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Die Hochschulreform dürfe die Lebensperspektiven junger Menschen nicht beeinträchtigen. Schlechte Karten haben nach Einschätzung von Johannes Stober, dem Hochschulexperten der SPD, vor allem Mathematik-, Informatik- und Naturwissenschaftstudenten. Für sie sei ein Masterstudium unverzichtbar. In diesem "Mint"-Bereich sei ein Bachelorabschluss nach drei Jahren nicht berufsqualifizierend.

Zulassungsbeschränkung soll fallen


Die SPD legt einen Gesetzentwurf vor, in dem sie verlangt, für jeden Bachelorstudierenden einen Masterstudienplatz sicherzustellen. Die Zulassungsbeschränkung soll fallen. Bis jetzt sind überdurchschnittliche Prüfungsergebnisse Voraussetzung für die Aufnahme eines Masterstudiums. Auch auf die zeitliche Beschränkung mag sich die SPD nicht festlegen. Bisher galt als Faustregel, dass Bachelor und Master zusammen fünf Jahre dauern sollen. Die SPD schlägt eine Gesamtregelstudienzeit von "mindestens fünf Jahren" vor.

Stober kritisiert ferner, dass die Durchlässigkeit zwischen Fachhochschulen (jetzt Hochschulen für angewandte Wissenschaften) und Universitäten nicht gewährleistet sei. Es gebe Hinweise, dass Universitäten die Bachelorabschlüsse nicht als gleichwertig anerkennen würden. Das widerspreche fundamental dem Grundgedanken des Bologna-Prozesses.