Kontrolliert wird der Grundwasserstand während der Bauarbeiten über ein System von 400 Messbrunnen im Stadtgebiet. Aus den Daten von 90 solcher Messstellen, die in den vergangenen Jahren bereits gebohrt worden waren, seien die entsprechenden Warnwerte bestimmt worden. So könnten im Bedarfsfall sofort und gezielt Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, falls der Grundwasserspiegel abzufallen drohe, sagte der für das Grundwassermanagement zuständige DB-Projektingenieur Bastian Engel. Nach seinen Angaben muss der Pegel während der Bauzeit je nach Bauabschnitt um fünf bis acht Meter abgesenkt werden, um die Betonhülle für die unterirdische Durchgangsstation im Trockenen bauen zu können.

Drexler erläuterte, dass die in den 70er Jahren gebaute S-Bahn und die Stadtbahn tiefer liegen würden als der neue Hauptbahnhof. Auch damals sei das Mineralwasser nicht geschädigt worden. Dass diese Einschätzung die Gegner in ihrem Widerstand bremst, erscheint dennoch unwahrscheinlich. Unterschiedlich bewertet jedenfalls der Auftritt des Projektleiters Hany Azer, der am Montag noch vor Drexlers Pressekonferenz hinter verschlossenen Türen – und zum ersten Mal überhaupt – dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats seine Aufwartung machte. Er referierte über das Grundwassermanagement und den Abriss des Nordflügels, nannte aber auf Nachfrage keine konkrete Zeitpläne. Für die Projektgegner im Rat, die wenig später aus Agenturmeldungen vom Abrisstermin im August erfuhren, waren Azers Ausführungen dementsprechend wenig erhellend. "Technizistisch, interessant vielleicht für Ingenieure, irrelevant für Stadträte", so das Fazit von Grünen-Stadtrat Michael Kienzle nach der Sitzung.

CDU, SPD, FDP und Freie Wähler dagegen betonten in einer gemeinsamen Erklärung: " Wir begrüßen es, endlich aus erster Hand Information zu bekommen." Und weiter heißt es: Die Bahnvertreter hätten Fragen aus dem Gremium "fundiert und detailliert beantwortet".