Ein Montagewerk in Bremen hatte der Autobauer Borgward angekündigt. Nun ist der ursprüngliche Plan verworfen. Die Idee für einen Standort in der Hansestadt will das Unternehmen aber noch nicht aufgeben.

Bremen/Stuttgart - Der Autobauer Borgward wird nach Angaben der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) vorerst kein Werk in Bremen bauen. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart verfolge seinen ursprünglichen Plan einer Fertigung in Bremen derzeit nicht weiter, sagte WFB-Sprecherin Juliane Scholz. Die Reservierung einer 140 000 Quadratmeter großen Fläche im Güterverkehrszentrum Bremen sei Ende Juni ausgelaufen. Über die Entscheidung hatte zuvor der „Weser Report“ berichtet.

 

Borgward bestätigte am Mittwoch, dass die Reservierung des Geländes verstrichen ist. „Wie und in welcher Form Borgward künftig in Bremen aktiv wird, wird derzeit geprüft“, sagte Sprecher Marco Dalan. „Bremen ist und bleibt die Heimat von Borgward. Wir bleiben auch weiterhin in engem Kontakt mit der WFB.“

Christian Borgward belebt Marke wieder

Borgward gehörte einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands. Das Unternehmen wurde durch Modelle wie Isabella, Arabella und Hansa 2400 bekannt. Mit bis zu 23 000 Beschäftigten war Borgward einst größter Arbeitgeber Bremens. Anfang der 1960er Jahre rutschte der Autobauer in die Pleite. Christian Borgward, Enkel des Firmengründers, belebte die Marke wieder. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Inzwischen hält das chinesische Unternehmen Ucar die Mehrheit an Borgward.

Die seit April 2017 für den Autobauer reservierte Fläche soll nun anderweitig vergeben werden. Die Wirtschaftsförderung ist im Auftrag des Bundeslandes Bremen für die Entwicklung und Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Bremen zuständig.