Nach dem Erfolg von Boris Palmer bei der Oberbürgermeisterwahl in Tübingen sprechen sich Grünen-Politiker aus Baden-Württemberg für eine Wiederannäherung aus.

Grünen-Politiker aus Baden-Württemberg haben sich nach dem Erfolg von Boris Palmer bei der Oberbürgermeisterwahl in Tübingen für eine Wiederannäherung ausgesprochen – dafür aber auch den 50-Jährigen in die Pflicht genommen. „Boris Palmer konnte die Menschen vor Ort von seiner Arbeit überzeugen, gerade auch bei den großen Themen Klimaschutz und Wirtschaft“, sagte Landesfinanzminister Danyal Bayaz dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). „Ich sehe damit die Chance für eine Annäherung zwischen ihm und der Partei. Dafür werden alle Akteure etwas beitragen müssen, auch Boris Palmer selbst.“

 

Der frühere Grünen-Landesvorsitzende und Ex-Kreisvorstand in Tübingen, Chris Kühn, sagte dem RND: „Wir tun in Tübingen jetzt alle gut daran, die Hände auszustrecken und gemeinsam den Graben wieder zu zuschütten, der in den letzten Jahren entstanden ist. Dabei müssen sich aber alle ein bisschen bewegen.“ Die Grünen sollten jedenfalls „nicht warten, bis aus der ruhenden Mitgliedschaft von Boris Palmer wieder eine aktive Mitgliedschaft wird“, sagte der ParlamentarischeStaatssekretär im Bundesumweltministerium weiter. „Wir müssen früher miteinander sprechen. Das ist zum Wohle der Stadt notwendig.“

Am Sonntag war Palmer für weitere acht Jahre als OB in der Universitätsstadt gewählt worden. Er ist seit 16 Jahren Rathauschef in Tübingen. Palmer war wegen innerparteilichen Zoffs nicht für die Grünen, sondern als unabhängiger Kandidat angetreten. Seine Parteimitgliedschaft ruht noch bis Ende 2023. Der Landesverband in Stuttgart gratulierte Palmer zur Wiederwahl. Auf die Frage, ob die Wahl Einfluss auf die ruhende Parteimitgliedschaft habe, sagte eine Sprecherin, es seien schon Gespräche für das nächste Jahr vereinbart.