Um die Innenstädte vor größerem Schaden zu bewahren, fordern die Oberbürgermeister von Tübingen, Schorndorf und Schwäbisch Gmünd eine kontrollierte Öffnung der Innenstädte noch im Februar.

Schwäbisch Gmünd/Tübingen - Die Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Tübingen und Schorndorf fordern eine kontrollierte Öffnung der Innenstädte noch im Februar, um ihrer Aussage nach den Handel zu retten. „Sonst erleiden unsere Städte einen irreparablen Schaden an Substanz und Seele“, erklärten Richard Arnold (CDU), Boris Palmer (Grüne) und Matthias Klopfer (SPD) am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung.

 

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„Nach zehn Wochen im Lockdown wachsen die Schäden an der Verfassung des Gemeinwesens unserer Städte und am Innenstadthandel exponentiell. Die Innenstädte sind nicht einfach nur Handelsplätze, sie sind seit Jahrhunderten der Ort, an dem Bürgerstolz und Bürgersinn entstehen“, heißt es in ihrem emotionalen Appell an die Regierungen von Bund und Land. „Der Handel in den Städten ist schon auf der Intensivstation. Er braucht eine Rettung jetzt.“ Kaufkraft wandere ins Internet ab.

Reserviertes Zeitfenster für ältere Menschen

Die drei Stadtoberhäupter sind sich sicher, dass funktionierende Hygienekonzepte mit FFP2- oder OP-Masken, strikte Vorgaben für die Zahl zugelassener Personen in einem Geschäft und Terminvereinbarungen eine schrittweise und pandemiekonforme Öffnung möglich machten. Konkret schlagen sie zum Beispiel vor, Friseure könnten zunächst immer nur einen Kunden pro Raum bedienen. Größere Kaufhäuser oder Baumärkte könnten den Einlass an einen negativen Schnelltest koppeln. Und Menschen älter als 65 Jahre sollten ein reserviertes Zeitfenster zum Einkaufen bekommen, um ihr Risiko von Infektionen zu senken.

An diesem Mittwoch wollen Bund und Länder darüber beraten, ob der Lockdown nach dem Ende dieser Woche fortgesetzt wird oder in welcher Form Lockerungen ermöglicht werden können.