Auch er kennt die Antwort nicht. Aber er hat Zweifel. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren bereits ein Drittel der jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren als Autofahrer verloren", begründet er seine Bedenken. In den USA sei diese Entwicklung auch zu beobachten - und in China. Auch dort würden viele junge Menschen in den großen Städten auf ein Auto verzichten, hätten Untersuchungen ergeben. "China durchläuft ganz schnell diese Entwicklung, für die wir Dekaden gebraucht haben", sagt Denner.

 

Der Vater von drei Kindern glaubt nicht, dass die Jugend das Interesse am eigenen Auto verloren hat. "Eine feste These von mir ist: Das liegt an den zu hohen Kosten." Das Auto sei sehr, sehr teuer geworden. Und er zählt auf: Führerschein, Anschaffung, Unterhaltung. "Können wir da noch mal 10.000 Euro drauflegen", fragt sich der promovierte Physiker, der 2006 in die Geschäftsführung berufen wurde. So hoch ist jetzt nämlich der Aufpreis für ein reines Elektroauto im Vergleich zu einem konventionellen.

Das Auto habe aber an Faszination eingebüßt. Es gebe viele Dinge, die für junge Menschen eben wichtiger seien - vor allem Multimediaprodukte. "Meines Erachtens liegt das sinkende Interesse an etwas ganz Handfestem - der Zahlungskraft", sagt Denner. Und vieles, was junge Menschen wollen, biete das Auto nicht. Vernetzung sei für junge Menschen selbstverständlich - im Auto: weitgehend Fehlanzeige, zählt Denner auf. Beim iPad von Apple hätten Jugendliche ein hochwertiges Display, im Auto einen sich drehenden Zeiger. "Ich habe kein Internet, kann mein Webradio nicht hören - da locken Sie von der Jugend niemand mehr hinter dem Ofen hervor." Und dann dies: "Für einen MP3-Player muss ich ein Anschlusskabel für 300 Euro kaufen. Das Kabel ist dann teurer als das Gerät." Denner warnt: "Als Industrie bewegen wir uns in eine Sackgasse."

 Auto darf nicht nur als Vehikel gesehen werden

Es sei aber nicht so, dass Jugendliche den Euro dreimal umdrehen. "Dass es eine Zahlungsbereitschaft bei Consumer Produkten gibt, die weit abseits der Ratio ist, sieht man an Apple-Produkten", so Denner. Aber es sei eben ein Unterschied, ob es um eine Anschaffung von 500 Euro oder von 30.000 Euro gehe. "Wir müssen erkennen, was die Jugendlichen wollen", sagt der Forschungschef. Die Vernetzung stehe da an erster Stelle - und die sei bis jetzt allenfalls in Premiumfahrzeugen zu finden.

Bei Innovationen geht es eben nicht nur um immer neue Lösungen und Funktionen, sondern auch um Kosteninnovationen - soll heißen, das Unternehmen ist immer auch auf der Suche nach den preisgünstigsten Lösungen. Bei mechanischen Produkten seien von Generation zu Generation Kostensenkungen im einstelligen Bereich zu erwarten, schätzt Denner. Im elektronischen Bereich würden die Einsparungen teilweise deutlich höher liegen - zwischen 20 und 30 Prozent.

Derzeit stehen Forscher und Entwickler vor besonderen Herausforderungen. Es geht nicht mehr nur um "funktionale Differenzierung" (Denner) und Kosten bei einzelnen Teilen - es geht vielmehr um den kompletten Antriebsstrang. Alle Welt redet von Hybrid- und Elektroautos. Immer mehr Hersteller bringen derzeit Hybridmodelle auf den Markt, Autos also, die sowohl mit einem Elektro- als auch mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind. "Der kommerzielle Erfolg steht aber noch aus", gibt Denner zu bedenken. Und dies liege nicht zuletzt an den Kosten. Autos mit den neuen Antrieben sind deutlich teurer. Ist der Verbraucher bereit, das zu zahlen, fragt sich der Forschungschef. Eine verlässliche Antwort auf diese Frage gibt es nicht.

Desinteresse liegt an zu hohen Kosten

Auch er kennt die Antwort nicht. Aber er hat Zweifel. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren bereits ein Drittel der jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren als Autofahrer verloren", begründet er seine Bedenken. In den USA sei diese Entwicklung auch zu beobachten - und in China. Auch dort würden viele junge Menschen in den großen Städten auf ein Auto verzichten, hätten Untersuchungen ergeben. "China durchläuft ganz schnell diese Entwicklung, für die wir Dekaden gebraucht haben", sagt Denner.

Der Vater von drei Kindern glaubt nicht, dass die Jugend das Interesse am eigenen Auto verloren hat. "Eine feste These von mir ist: Das liegt an den zu hohen Kosten." Das Auto sei sehr, sehr teuer geworden. Und er zählt auf: Führerschein, Anschaffung, Unterhaltung. "Können wir da noch mal 10.000 Euro drauflegen", fragt sich der promovierte Physiker, der 2006 in die Geschäftsführung berufen wurde. So hoch ist jetzt nämlich der Aufpreis für ein reines Elektroauto im Vergleich zu einem konventionellen.

Das Auto habe aber an Faszination eingebüßt. Es gebe viele Dinge, die für junge Menschen eben wichtiger seien - vor allem Multimediaprodukte. "Meines Erachtens liegt das sinkende Interesse an etwas ganz Handfestem - der Zahlungskraft", sagt Denner. Und vieles, was junge Menschen wollen, biete das Auto nicht. Vernetzung sei für junge Menschen selbstverständlich - im Auto: weitgehend Fehlanzeige, zählt Denner auf. Beim iPad von Apple hätten Jugendliche ein hochwertiges Display, im Auto einen sich drehenden Zeiger. "Ich habe kein Internet, kann mein Webradio nicht hören - da locken Sie von der Jugend niemand mehr hinter dem Ofen hervor." Und dann dies: "Für einen MP3-Player muss ich ein Anschlusskabel für 300 Euro kaufen. Das Kabel ist dann teurer als das Gerät." Denner warnt: "Als Industrie bewegen wir uns in eine Sackgasse."

 Auto darf nicht nur als Vehikel gesehen werden

Es sei aber nicht so, dass Jugendliche den Euro dreimal umdrehen. "Dass es eine Zahlungsbereitschaft bei Consumer Produkten gibt, die weit abseits der Ratio ist, sieht man an Apple-Produkten", so Denner. Aber es sei eben ein Unterschied, ob es um eine Anschaffung von 500 Euro oder von 30.000 Euro gehe. "Wir müssen erkennen, was die Jugendlichen wollen", sagt der Forschungschef. Die Vernetzung stehe da an erster Stelle - und die sei bis jetzt allenfalls in Premiumfahrzeugen zu finden.

Denner: "Es ist für eine Industrie schlecht, wenn sie in ihren Stammländern die nachwachsende Generation verliert." Und es sei genauso schlecht, wenn das Auto seine Faszination verliert und nur noch als Vehikel gesehen wird, um von A nach B zu kommen. Wenn die emotionale Bindung fehle, spielten Ausstattung und Alufelgen keine Rolle mehr. "In unserem eigenen Interesse müssen wir daran arbeiten, nicht in eine Negativspirale zu gelangen", sagt der Forschungschef. Das gelte auch für das Elektroauto.

Bis jetzt werde vor allem kommuniziert, was der Stromer nicht kann - er ist teuer, die Reichweite gering, das Aufladen der Batterie dauert lange. "Wir müssen das Thema positiv besetzen", fordert Denner. Daran arbeite Bosch gerade. Wie die Lösung aussehen könnte, verrät er aber nicht. Er verweist auf das Fahrrad mit Elektroantrieb. "Das E-Bike kann alles. Und die Leute sind davon begeistert", sagt er stolz.