Während die Tennisprofis um den letzten großen Titel auf Sand kämpfen, steht in Stuttgart die Rasensaison in den Startlöchern. Welche Stars sind in diesem Jahr dabei?

Sport: Gregor Preiß (gp)

Die Messlatte für die Boss Open 2024 liegt hoch, zumindest im Vergleich zum vergangenen Jahr. Da war es das perfekte Turnier: Bei bestem Tenniswetter verzückte der Warsteiner Jan-Lennard Struff die deutschen Tennisfans auf dem proppevollen Centre-Court, stürmte bis ins Finale und lieferte dort dem späteren Sieger Frances Tiafoe einen famosen Kampf bis in den Tie-Break des Entscheidungssatzes. Viel mehr geht nicht.

 

Und in diesem Jahr? Gehen die Veranstalter mit der nötigen Portion Grundoptimismus in das ATP-Turnier, das bereits seit 126 Jahren auf dem Stuttgarter Killesberg ausgetragen wird. Angeführt wird das 28er-Hauptfeld von Alexander Zverev. Die deutsche Nummer eins sorgt derzeit noch auf Sand für Furore. Erst der Erfolg beim Masters in Rom, jetzt der Durchmarsch bei den French Open in Paris bis ins Halbfinale. In Stuttgart wird der 27-Jährige unabhängig vom Ausgang in Paris erst im Achtelfinale am Donnerstag in das mit 812 235 Euro dotierte 250er-Turnier einsteigen. Im vergangenen Jahr musste der Weltranglisten-Vierte verletzungsbedingt auf dem Weissenhof absagen, umso mehr freut man sich nun auf das deutsche Zugpferd, das man auch für 2025 bereits fest verpflichtet hat. Vorjahresfinalist Struff, Yannick Hanfmann und Dominik Koepfer komplettieren das deutsche Starterfeld.

Andy Murrays letzter Aufschlag

Prominentester Name neben Zverev ist der Schotte Andy Murray, der in den Genuss einer Wildcard kommt. „Ich habe viele positive Erinnerungen vom Turnier vor zwei Jahren in Stuttgart mitgenommen“, sagt der 37-jährige dreifache Grand-Slam-Sieger, dessen Karriere sich dem Ende entgegenneigt. In Stuttgart wird er sicher zum letzten Mal aufschlagen. Die weiteren Wildcards werden abhängig von den Ergebnissen bei den French Open erst kurzfristig vergeben.

„Für ein hochklassiges Turnier ist alles angerichtet“, frohlockt Turnierdirektor Edwin Weindorfer. Aktuell finden sich gleich vier Spieler aus den aktuellen Top 20 der Weltrangliste auf der Meldeliste – mindestens ein Top-Ten-Spieler soll noch hinzukommen. Auch Vorjahresfinalist und Unterhaltungskünstler Frances Tiafoe aus den USA wird wieder mit von der Partie sein.

Der Name Nadal taucht ebenfalls auf dem Weissenhof auf. Allerdings nicht der des 22-fachen Grand-Slam-Siegers Rafael Nadal, sondern der seines Cousins: Joan Nadal darf mit einer Wildcard in der am Samstag (11 Uhr) beginnenden Qualifikation ran. Ob der 20-Jährige seinem berühmten Verwandten einmal nacheifern kann, muss er freilich erst noch beweisen.

Aktuell steht der Sohn von Toni Nadal, dem langjährigen Coach des Sandplatzkönigs, auf Position 1890 der Weltrangliste. Toni Nadal wird übrigens auch in Stuttgart erwartet – anders als dessen Neffe Rafael Nadal. Der 38-Jährige wird in diesem Jahr die Rasensaison wohl auslassen, um sich ganz auf Olympia zu konzentrieren.

Info

Tickets
Der Vorverkauf für das traditionsreiche Tennisturnier läuft nach Veranstalterangaben sehr gut; besser noch als 2018, als Superstar Roger Federer auf dem Weissenhof zu Gast war. Für die ersten Turniertage gibt es aber noch ausreichend Eintrittskarten. Am Premieren-Tag, dem Qualifikationssamstag (ab 11 Uhr), ist der Eintritt frei. Erstmals wird ein dynamisches Preissystem zum Einsatz kommen. Die Preise variieren je nach Nachfrage tagesaktuell.

Fernsehen
DF 1 überträgt live im Free-TV. Darüber hinaus bieten die Bezahlsender Sky und Tennis Channel Übertragungen an.