Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Bilder sind wichtig. Hätte es von dem Erdbeben, das gestern den Iran erschüttert hat, bessere Bilder gegeben, die Nachrichten über die Toten dort, über das Ausmaß der Zerstörung und das Leid wären deutlich größer ausgefallen. Aber auch die Bilder erklären nur zum Teil, warum die Ereignisse in Boston bei vielen von uns so viel Aufmerksamkeit wecken.

 

Es gibt da dieses Gefühl, dass so etwas wie in Boston auch vor der eigenen Haustür passieren könnte. Viel eher jedenfalls, als wenn die Bomben in Bombay, Bangkok oder Bamako explodiert wären. Amerika ist uns emotional ziemlich nahe, trotz der räumlichen Distanz. Bei aller Kritik im täglichen Politikbetrieb gibt es Parallelen im Denken und im Lebensstil. Und es gibt das Erschrecken über das gänzlich Unerwartete. Die Bomben sind da detoniert, wo das Leben tobt, da wo sich Kinder vergnügen, da wo niemand das Risiko so richtig ernst genommen hat.

Amerika ist uns emotional nahe

Und da ist schließlich diese Erinnerung an den 11. September 2001, die sich reflexhaft in den Vordergrund schiebt, wenn die Worte „Terror“ und „USA“ zusammenkommen. Diesen Reflex gibt es weit weniger bei „Terror“ und „Afghanistan“, was damit zusammen hängt, dass der Terror und Afghanistan inzwischen eine enge Dauerbeziehung pflegen, während in den USA das punktuelle Zusammentreffen überwiegt. Am Ende wird herausermittelt werden, ob Islamisten, rechte Wirrköpfe oder kolumbianische Drogenkartelle die Bomben von Boston gezündet haben. Doch das Ergebnis der Ermittlungen ist für eines egal: Bei jedem Vorfall dieser Art wird auch in Zukunft zunächst die Erinnerung an die Türme des World Trade Centers aufscheinen, und an die Menschen, die in ihnen ums Leben kamen. Es ist immerhin eine erfreuliche Entwicklung, dass viele – Politiker wie Medien gleichermaßen – erst einmal widerstanden haben, die Ereignisse ohne Erkenntnisse mit Al Kaida in Verbindung zu bringen – den Erinnerungen zum Trotz.

Der reflexhafte Gedanke an den September vor zwölf Jahren scheint weltweit zu bestehen. Von China bis Chile haben die Ereignisse von Boston die Schlagzeilen beherrscht, in Schweden und in Südafrika gleichermaßen die Nachrichten dominiert. Es gibt nicht viele Ereignisse, die das bewirken können.

Erinnerungen an den 11. September

Bilder sind wichtig. Hätte es von dem Erdbeben, das gestern den Iran erschüttert hat, bessere Bilder gegeben, die Nachrichten über die Toten dort, über das Ausmaß der Zerstörung und das Leid wären deutlich größer ausgefallen. Aber auch die Bilder erklären nur zum Teil, warum die Ereignisse in Boston bei vielen von uns so viel Aufmerksamkeit wecken.

Es gibt da dieses Gefühl, dass so etwas wie in Boston auch vor der eigenen Haustür passieren könnte. Viel eher jedenfalls, als wenn die Bomben in Bombay, Bangkok oder Bamako explodiert wären. Amerika ist uns emotional ziemlich nahe, trotz der räumlichen Distanz. Bei aller Kritik im täglichen Politikbetrieb gibt es Parallelen im Denken und im Lebensstil. Und es gibt das Erschrecken über das gänzlich Unerwartete. Die Bomben sind da detoniert, wo das Leben tobt, da wo sich Kinder vergnügen, da wo niemand das Risiko so richtig ernst genommen hat.

Amerika ist uns emotional nahe

Und da ist schließlich diese Erinnerung an den 11. September 2001, die sich reflexhaft in den Vordergrund schiebt, wenn die Worte „Terror“ und „USA“ zusammenkommen. Diesen Reflex gibt es weit weniger bei „Terror“ und „Afghanistan“, was damit zusammen hängt, dass der Terror und Afghanistan inzwischen eine enge Dauerbeziehung pflegen, während in den USA das punktuelle Zusammentreffen überwiegt. Am Ende wird herausermittelt werden, ob Islamisten, rechte Wirrköpfe oder kolumbianische Drogenkartelle die Bomben von Boston gezündet haben. Doch das Ergebnis der Ermittlungen ist für eines egal: Bei jedem Vorfall dieser Art wird auch in Zukunft zunächst die Erinnerung an die Türme des World Trade Centers aufscheinen, und an die Menschen, die in ihnen ums Leben kamen. Es ist immerhin eine erfreuliche Entwicklung, dass viele – Politiker wie Medien gleichermaßen – erst einmal widerstanden haben, die Ereignisse ohne Erkenntnisse mit Al Kaida in Verbindung zu bringen – den Erinnerungen zum Trotz.

Der reflexhafte Gedanke an den September vor zwölf Jahren scheint weltweit zu bestehen. Von China bis Chile haben die Ereignisse von Boston die Schlagzeilen beherrscht, in Schweden und in Südafrika gleichermaßen die Nachrichten dominiert. Es gibt nicht viele Ereignisse, die das bewirken können.