Der türkische Präsident reagiert ruppig, wenn er sich angegriffen fühlt. Das schadet ihm außenpolitisch, kommentiert Susanne Güsten.

Istanbul - Der türkische Präsident Erdogan hat erreicht, was er wollte. Er hat die Botschafter-Krise mit dem Westen provoziert, um sich als aufrechter Verteidiger türkischer Interessen gegen ausländische Einmischungsversuche zeigen zu können, und er hat sein Ziel erreicht. Die zehn westlichen Botschafter, denen Erdogan mit Rauswurf gedroht hatte, versprachen öffentlich, sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem kann Erdogan vor der eigenen Öffentlichkeit den Sieg für sich beanspruchen.