Drei Männer, ein Ziel: Mit ihrem Charity Fight im Juli 2015 wollen Luan Krasniqi, Uwe Hück und Henry Maske möglichst viel Geld für soziale Zwecke erboxen. Am Freitag haben sie ihr Programm in Stuttgart vorgestellt – und gegeneinander gestichelt.

Stuttgart - Da sitzen sie, drei Männer, nebeneinander auf dem Podium im Konferenzcenter. Alle ordentlich im Anzug gekleidet, betont lässig. Manchmal lächeln sie in die Kameras der Fotojournalisten. Meistens aber setzen sie den Gesichtsausdruck auf, der sagen soll: „Wir nehmen das hier alles verdammt ernst und das Boxen, das ist kein Spaß, sondern für den guten Zweck.“ Die drei Männer, sie sind mittleren Alters, jedenfalls hätte man das früher wahrscheinlich so gesagt – nach heutigen Standards aber sind sie natürlich in den besten Jahren: Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender bei Porsche und Hobbyboxer, betont an diesem Vormittag immer wieder, dass er ja „im nächsten Jahr auch schon 53 Jahre alt wird“. Rechts neben ihm Henry Maske, ehemaliger Profiboxer und Weltmeister, der zwar nicht über sein Alter redet, im Januar aber auch schon seinen 51. Geburtstag feiert. Links von Hück sitzt der jüngste in der Runde, Luan Krasniqi, ebenfalls Profiboxer und immerhin Europameister, 43 Jahre alt.

 

Da sitzen die drei und reden über den „Charity Fight“ am 25. Juli 2015 in der Mechatronik-Arena in Aspach (Rems-Murr-Kreis). 14 000 Menschen fasst das Fußballstadion. Am besten wäre es, wenn es voll wird, sind sie sich einig. Spätestens dann wäre das Boxen ein Erfolg – Blaue Flecke für soziale Zwecke, fasst Uwe Hück die Veranstaltung zusammen, die zum ersten Mal vor einem Jahr in Ludwigsburg stattfand. Damals kämpfte Hück gegen Krasniqi – und verlor. Oder, wie Henry Maske es bei der Pressekonferenz formuliert: „Uwe war ein sehr bemühter Mann bei dem Kampf!"

Ein Stück größer, ein Stück prominenter

Jetzt also eine Neuauflage – größer, prominenter, spektakulärer soll es sein. „Wir werden auch zwei oder drei prominente Musikacts für den Abend gewinnen können“, sagt der Pressesprecher und verspricht, die Namen eben dieser dann im Januar verkünden zu wollen.

Während andere Männer vielleicht in ihren besten Jahren mit der Midlife-Crisis hadern, kämpft das Box-Trio mit seiner Kondition und dem harten Training, vor allem Uwe Hück und Henry Maske, die im Juli gegeneinander antreten werden. „Ich verspreche Dir“, sagt Hück und dreht sich zu Maske, „dass ich in einem halben Jahr einen Body habe wie ein 28-Jähriger.“ Hück schaut Maske dabei tief in die Augen, verzieht keine Miene. Maske dreht sich mit seinem Stuhl zu Hück, rückt ein bisschen zu nah an ihn heran und legt schließlich seinen Arm um ihn. „Du hast von Boxen ungefähr so viel Ahnung wie ich von Fußball“, entgegnet Maske. „Und wer mich kennt, der weiß: der Ball war nie mein Freund.“ Hück kontert: „Henry, und wer mich kennt, der weiß: Mein Wille ist groß. Für mich ist das alles andere als nur ein einfacher Showkampf.“

Erboxtes Geld für den guten Zweck

Beim Kampf zwischen Hück und Krasniqi im vorigen Jahr kamen immerhin gut 100 000 Euro zusammen, die an die Lernstiftung Hück und an SOS Kinderdörfer weltweit gingen. Der Erlös aus dem Boxkampf im kommenden Jahr wird wieder an die beiden sozialen Projekte gehen. Außerdem wird auch die Henry-Maske-Stiftung von den Erlösen profitieren.