Nach dem Brand in dem Gebäude in Remchingen, in dem im kommenden Jahr Flüchtlinge einziehen sollten, schließt die Polizei einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Das Gebäude muss es wohl abgerissen werden.

Remchingen - In der ausgebrannten Ruine des geplanten Flüchtlingsheimes in Remchingen haben Experten des Landeskriminalamtes am Montag ihre Suche nach Hinweisen auf Brandstiftung fortgesetzt. „Unsere Kollegen sind vor Ort und untersuchen das Objekt weiter“, sagte ein Polizeisprecher. Das Feuer in dem Gebäude im Enzkreis war in der Nacht zum Samstag ausgebrochen.

 

Die Behörden ermitteln wegen Brandstiftung; ein fremdenfeindlicher Hintergrund wird nicht ausgeschlossen. Erste Ergebnisse sollen frühestens Mitte der Woche vorliegen. Die „Ermittlungsgruppe Meilwiese“ analysiert unter anderem den Brandschutt nach möglichen Brandbeschleunigern; genauere Angaben wurden auch am Montag nicht gemacht.

In das Gebäude hätten im kommenden Jahr Flüchtlinge einziehen sollen. Vermutlich muss es jetzt abgerissen werden. Der Schaden beträgt etwa 70 000 Euro. Im ganzen Land werden derzeit auf kommunaler Ebene Flüchtlingsheime gebaut beziehungsweise bestehende Gebäude für diesen Zweck hergerichtet. Genaue Zahlen gibt es laut Landkreistag und Integrationsministerium nicht.

„Sie können aber davon ausgehen, dass angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen in jedem Landkreis solche Projekte gerade laufen“, sagte der beim Landkreistag unter anderem für Asylfragen zuständige Dezernent Dietmar Herdes. Die Flüchtlinge würden teilweise bereits nach ein paar Tagen von den Erstaufnahmestellen des Landes an die Kommunen „durchgereicht“.

Das Innenministerium hatte nach eigenen Angaben bereits im September 2014 die Polizeipräsidien des Landes angewiesen, in die öffentlichen Sicherheitskonzepte auch die Flüchtlingsheime mit aufzunehmen - etwa mit häufigeren Streifenfahrten. „Jetzt wird sicherlich nochmals eine Intensivierung stattfinden“, sagte ein Ministeriumssprecher. Oft seien den örtlichen Polizei-Dienststellen nicht nur die bestehenden Flüchtlingsheime bekannt, sondern auch die im Bau oder der Sanierung befindlichen würden abgefahren.

Der Brand in dem früheren Vereinsheim war einem Autofahrer von der nahen Bundesstraße 10 aus aufgefallen. Bis die Feuerwehr kam, waren schon zwei Stockwerke und das Dach ausgebrannt.