Unter den abgebrannten Bussen im SSB-Depot in Stuttgart befand sich mindestens einer mit im Antrieb verbauter Batterie. Was das für die Löscharbeiten bedeutete, erklärt die Feuerwehr.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Ein Großbrand in einem Bus-Debot der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) am Donnerstagabend in Gaisburg hat die Feuerwehr über Nacht in Atem gehalten – 20 Busse wurden von den Flammen zerstört. Bei behördlich noch sehr unklarer Sachlage kursierten in sozialen Netzwerken bereits Behauptungen, dass es in den Bussen verbaute Elektromotoren seien, die die Löscharbeiten schwierig machten. Dem widerspricht die Stuttgarter Feuerwehr, die mit 200 Einsatzkräften vor Ort war, entschieden.

 

„Unserer Kenntnis nach hatte mindestens einer der Busse einen Elektromotor verbaut“, sagt Daniel Anand, Pressesprecher der Stuttgarter Feuerwehr. Ob es sich über einen reinen Elektroantrieb oder einen Hybrid handle, sei unbekannt, in dem Kontext aber auch unerheblich. „Wir können Elektroautos mit genau den selben Löschmitteln – wie zum Beispiel Wasser – löschen wie andere in Brand geratene Autos auch“, sagt Anand. Manchmal dauere es ein bisschen länger und weiter bestehe eine erhöhte Gefahr der Wiederentzündung, weswegen die Feuerwehr solche Brandstellen länger im Blick haben müsste.

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen zum Brand in unserem Newsblog

Mit der langen Dauer der Löscharbeiten des Bus-Depots in Stuttgart habe das aber überhaupt nichts zu tun. Das Problem hier sei, dass das Dach als einsturzgefährdet gilt. Zur Stunde prüft ein Statiker, wie weit sich die Einsatzkräfte sicher vor wagen können, um am Freitagmittag noch vereinzelte Glutnester zu bekämpfen. „Momentan müssen wir teilweise aus der Ferne arbeiten, das dauert etwas länger“, sagt Anand.

Statistisch gebe es keine Erkenntnisse darüber, dass Elektromobilität brandanfälliger sei als Verbrennungsmotoren, auch hier treffe eher das Gegenteil zu. Anand verweist dabei auf eine Studie der Prüfgesellschaft Dekra. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass E-Autos öfter brennen. „Tatsache ist, dass nach unseren Erkenntnissen von E-Autos keine höhere Brandgefahr ausgeht als von konventionell angetriebenen Autos“, sagte der Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf dazu.

Die Brandursache in Stuttgart war am Freitag nach wie vor ungeklärt. Die Ermittlungen hierzu dauern an.