Zwei Schwerverletzte liegen in einer brennenden Wohnung und sterben wenig später im Krankenhaus. Ein Mann wird verhaftet. Nun steht fest, welcher Verdacht gegen den Mann besteht.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Nach dem Tod zweier Menschen, die am Dienstag mit schweren Verletzungen aus einer brennenden Dachgeschosswohnung gerettet worden waren, sitzt ein Mann in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte ihn am Dienstag vor dem Haus festgenommen. Er war mit zwei Messern bewaffnet. Am Mittwoch erging ein Haftbefehl gegen ihn. Der Tatverdacht lautet Mord in zwei Fällen und Brandstiftung.

 

Der Fall hatte sich am Dienstag von Stunde zu Stunde dramatischer entwickelt. In einer ersten Meldung war nur von einem Brand die Rede, dann plötzlich vom rätselhaften Mann, der mit Blut an Händen und Kleidung und Messern in der Hand vor dem Haus am Wilhelm-Geiger-Platz stand. Früh schon sprachen die Ermittelnden von diesem 45-Jährigen als einem Tatverdächtigen. Doch sowohl die Polizei als auch die Staatsanwaltschaft hielten sich zunächst bedeckt. Nun hat die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage bestätigt: Es werde wegen des Verdachts der Brandstiftung und des Mordes gegen ihn ermittelt.

Die Obduktion ist am Donnerstag

Rückschlüsse über die Todesursache der zwei Personen aus der Wohnung kann man daraus bislang nur bedingt ziehen, denn diese wurde offiziell noch nicht bekannt gegeben. Die Obduktionen der beiden Toten fand am Donnerstag statt. Doch ein Ergebnis veröffentlichten die Ermittlungsbehörden noch nicht. Damit ist am Freitag zu rechnen.

Der verhaftete Mann ist 45 Jahre alt. Bei den Toten handelt es sich um eine 53 Jahre alte Frau und einen 32 Jahre alten Mann. In welchem Verhältnis die drei Personen zueinander standen, dazu schweigen die Ermittelnden noch. Im Dachgeschoss sollen mehrere Einheiten vermietet gewesen sein.

Hat der Tatverdächtige die Wohnung angezündet?

Mit den nun bekannten Tatvorwürfen könnte unter Umständen eine Theorie sich bewahrheiten, die schon bald nach der Tat am Dienstag die Runde machte: Es wäre denkbar, dass der Tatverdächtige die Frau und den Mann in der Wohnung mit den Messern angegriffen hatte und dann womöglich das Feuer legte – daher die Ermittlungsansätze Mord und Brandstiftung.

Am Dienstag kam zunächst die Besatzung eines Löschfahrzeugs zufällig auf dem Rückweg von einem Einsatz am Wilhelm-Geiger-Platz vorbei. Die Einsatzkräfte sahen den Qualm aus dem Dachgeschoss des Hauses, fuhren hin und forderten Verstärkung und die Polizei an. Denn vor dem Haus sahen sie den Mann mit den zwei Messern stehen. An ihm vorbei konnte die Feuerwehr nicht ins Haus. Erst als die Polizei den Mann festgenommen hatte, begann der Löscheinsatz in dem Wohn- und Geschäftshaus.