Der Bürgermeister von Baiersbronn zeigt sich zuversichtlich, dass es „in der Traube bald wieder weitergeht“. Zumindest was Genehmigungsverfahren angeht, sichert er volle Unterstützung zu.

Baiersbronn - Bei dem schweren Brand im Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn ist der 230 Jahre alte historische Gebäudeteil, in dem sich auch das Drei-Sterne-Restaurant Schwarzwaldstube befand, zerstört worden. „Das ist natürlich eine Zäsur in der Erfolgsgeschichte des Hotels“, sagte Michael Ruf, der parteilose Bürgermeister der Schwarzwaldgemeinde, unserer Zeitung. In Baiersbronn sei „die Aufmerksamkeit“ derzeit groß, die Bevölkerung sei aufgewühlt, so Ruf weiter. Auch er selbst: „Schließlich ist die Traube eine Institution im Ort.“ Zum Glück sei aber bei dem Feuer niemand verletzt worden. Dafür sei er dankbar.

 

„Die Gäste, die in angrenzenden Hotelbereichen ihre Zimmer hatten, wurden geweckt“, erklärte Ruf. Gefahr habe keine bestanden: „Sie wurden dennoch vorsorglich woanders untergebracht.“ Die Feuerwehr habe den Brand, der in der Nacht auf Sonntag ausgebrochen war, inzwischen unter Kontrolle. Die rund 150 Einsatzkräfte seinen am späten Vormittag aber weiter mit Löscharbeiten beschäftigt gewesen - „ruhig und routiniert“.

Bürgermeister sichert Unterstützung zu

Zu den Brandursachen wollte sich der Bürgermeister nicht äußern: „Ich bin kein Experte.“ Es sei ohnehin zu früh, etwas dazu zu sagen. „Klar ist jedoch, dass wir als Gemeinde der Inhaberfamilie Finkbeiner mit allen Kräften zur Seite stehen.“ Zwar werde man keinen finanziellen Beitrag leisten können, „aber bei den Planungen und auch in genehmigungsrechtlichen Dingen beim Wiederaufbau werden wir selbstverständlich unterstützend wirken“, betonte Ruf.

Er zeigte sich zuversichtlich, dass es „in der Traube bald wieder weitergeht“. Dass der Restaurantbetrieb monatelang auf Eis liegt, kann sich der Bürgermeister nicht vorstellen. Derzeit seien zwar alle von den Ereignissen noch bewegt und betroffen: „Doch die Finkbeiners arbeiten schon jetzt hinter den Kulissen an Alternativen.“ Eventuell könne der Restaurantbetrieb in andere Räumlichkeiten ausgelagert werden, so Ruf.

Ausweichmöglichkeiten sind begrenzt

Diese Möglichkeit sieht Harald Wohlfahrt jedoch nicht: „Die Traube hat in einem anderen Gebäudeteil eine sehr gute, prima funktionierende Hotelküche. Die wird einen Teil auffangen können“, so der Spitzenkoch. Der A-la-carte-Bereich werde seiner Meinung nach jedoch „vermutlich länger ruhen“, meinte der 64-Jährige gegenüber unserer Zeitung.

Wohlfahrt war 41 Jahre lang in der Traube tätig, erkochte für das Gourmetrestaurant Schwarzwaldstube drei Sterne, trennte sich aber im Sommer 2017 im Streit von seinem damaligen Arbeitgeber. Trotzdem fühlt er mit: „Es tut mir aufrichtig leid, was hier passiert ist.“ Der Inhaberfamilie Finkbeiner wünschte er viel Kraft für den Wiederaufbau. Denn „der kommt - sobald sich das Unternehmen sortiert hat - in den nächsten Monaten ganz sicher“, sagte Wohlfahrt zuversichtlich.