Im März wurden bereits zwei Männer in dem Fall verurteilt, jetzt präsentiert die Polizei weitere Verdächtige.

Stuttgart/Winterbach - Sechs weitere Tatverdächtige sitzen nach einem Brandanschlag auf Migranten in Winterbach (Rems-Murr-Kreis) in Untersuchungshaft. Die Polizei habe die Männer - drei aus der Region Stuttgart, drei aus dem Saarland - Anfang Juni festgenommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

 

Nach Angaben der Stuttgarter Staatsanwaltschaft und der Polizei in Waiblingen sind derzeit zehn Menschen im Zusammenhang mit dem Vorfall im April 2011 in Untersuchungshaft. Eine Gartenhütte, in die sich fünf Männer geflüchtet hatten, war in Brand gesteckt worden.

Die Staatsanwaltschaft hat damit insgesamt gegen elf Männer und eine Frau Anklage beim Landgericht Stuttgart erhoben. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung oder die Anstiftung oder in je einem Fall der Versuch zur gefährlichen Körperverletzung und Strafvereitelung vorgeworfen.

Im März erging bereits das erste Urteil

Im März dieses Jahres hatte das Gericht zwei Männer zu jeweils zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt. Nach Ansicht der Richter waren sie nach einer Grillparty an einer Hetzjagd auf junge Männer mit türkischen und italienischen Wurzeln beteiligt. Nicht nachzuweisen sei ihnen jedoch, dass sie die Gartenhütte in Brand gesteckt hätten. Die beiden Männer seien in zweite Instanz gegangen, sagte der Polizeisprecher.

Die Ermittlungsgruppe „Gartenhütte“ mit mehr als 30 Beamten hat inzwischen laut Mitteilung in über 8000 Arbeitsstunden an der Aufklärung der Ereignisse gearbeitet. Insgesamt seien 300 Menschen vernommen und 46 Wohnungen von Tatverdächtigen durchsucht worden.