Der frühere Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm, ist tot. Dies hat die Brandenburger CDU am Freitag bestätigt.

Potsdam - Der CDU-Politiker und frühere Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm, ist tot. Er sei in der vergangenen Nacht im Alter von 81 Jahren gestorben, teilte die Brandenburger CDU mit und bestätigte einen Bericht von radio B2.

 

Für die Brandenburger Landesregierung erklärte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD), Schönbohm habe in „preußischem Sinne für Verlässlichkeit, Pflichterfüllung und Disziplin“ gestanden. Ihm sei es in seiner Amtszeit als Innenminister gelungen, den Rechtsextremismus in Brandenburg deutlich zu schwächen.

Schönbohm hatte die märkische Union als CDU-Landeschef 1999 erstmals in die Regierungsbeteiligung mit der SPD unter Ministerpräsident Manfred Stolpe geführt. Von 1999 bis 2009 war er Innenminister in Brandenburg. Schönbohm galt als konservativer CDU-Politiker und Verfechter einer sogenannten deutschen Leitkultur. Unter Verweis auf unüberbrückbare Differenzen mit ihm verließ die damalige Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) die Landesregierung.

Karriere in der Bundeswehr

Schönbohm wurde am 2. September 1937 im heutigen Bundesland Brandenburg geboren, verbrachte seine Kindheit in Bad Saarow und flüchtet nach Kriegsende mit seinen Eltern nach Westdeutschland. Nach dem Abitur im Jahr 1957 machte er Karriere in der Bundeswehr, war Generalleutnant und später Inspekteur des Heeres sowie verbeamteter Staatsekretär im Verteidigungsministerium.

Nach der deutschen Einigung war Schönbohm Chef des Bundeswehrkommandos Ost, das in den Gebäuden des ehemaligen DDR-Verteidigungsministeriums von Strausberg die noch 90.000 Mann starken Streitkräfte der ehemaligen Nationalen Volksarmee auflöste. Er lebte mit seiner ebenfalls aus Bad Saarow stammenden Frau nach der deutschen Einigung in Kleinmachnow südlich von Berlin.