Trotz des von der Bahn in Aussicht gestellten Einbaus von acht zusätzlichen Rettungstreppenhäusern fehle im aktualisierten Konzept der vorgesehene Zeitpuffer für die Evakuierung der Bahnhofshalle. Dieser sei im ursprünglichen Gutachten, das Maßgabe für den Planfeststellungsbeschluss 2005 war, noch gegeben gewesen. Der Grund dafür ist, dass moderne Züge aus anderen Materialen hergestellt werden und daher von einer doppelt so hohen Brandlast wie bisher auszugehen ist. Für die Brandschützer ist auch das überarbeitete Rettungskonzept zu sehr auf Kante genäht: Die letzte Person verlässt den Bahnhof demnach erst kurz bevor die Halle verraucht ist.Auch bei der Entrauchung des Gebäudes haben die städtischen Brandschutzexperten immer noch Defizite ausgemacht. So könne nicht in allen Rettungsszenarien die für die Rettung der Menschen im Bahnhof sowie das Löschen eines Brandes notwendige rauchfreie Schicht gewährleistet werden. Ein effektiver Einsatz der Rettungskräfte sowie wirksame Löschmaßnahmen seien dadurch eingeschränkt. Beim Brandmeldesystem wiederum sei bisher der Nachweis nicht erbracht, dass die Detektoren beim Ausbruch eines Feuers so rechtzeitig Alarm schlagen, dass keine Züge mehr in die Zuführungstunnels und den Tiefbahnhof einfahren.

 

Bahn will die offenen Kritikpunkte prüfen

Insgesamt kommen Feuerwehr und Regierungspräsidium zu dem Schluss, dass auch das überarbeitete Brandschutzkonzept nicht belastbar sei. Die Bahn hat nach Angaben aus Feuerwehrkreisen zugesagt, die offenen Kritikpunkte der Brandschutzexperten zu prüfen und gegebenenfalls zu beheben. Dazu müssten allerdings weitere zusätzliche Gutachten eingeholt werden.

Ursprünglich hatte der Konzern geplant, das Brandschutzkonzept für den unterirdischen Bahnhof bereits bis zur Jahresmitte genehmigungsreif zu machen und dem Gemeinderat vorzustellen. Mittlerweile ist die Rede vom Frühjahr nächsten Jahres – frühestens. Bereits im Sommer 2014 will die Bahn aber nach bisherigen Angaben mit den Rohbauarbeiten für den Bahnhofstrog beginnen.