Der Stuttgarter Branddirektor Frank Knödler hat weiter Vorbehalte gegen das Brandschutzkonzept der Bahn bei Stuttgart 21. Nach seinen Angaben plant der Konzern unter anderem in einem Abschnitt die Abkehr vom Zwei-Röhren-Tunnel-Prinzip.

Stuttgart - Die Stuttgarter Feuerwehr lehnt das von der Bahn bisher vorgelegte Brandschutzkonzept für Stuttgart 21 und die Anschlusstunnels weiterhin ab. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung bemängeln die Brandschützer nach wie vor das fehlende Evakuierungskonzept für den Tiefbahnhof, das im Katastrophenfall für maximal 16 000 Menschen ausgelegt sein müsse. Zudem stünden die vorgesehenen technischen Brandschutzeinrichtungen im Widerspruch zur Architektur der unterirdischen Durchgangsstation. Dabei sieht die Feuerwehr das Hauptproblem in einer starken Rauchentwicklung, der die vorgesehenen Entrauchungsanlagen nach ihrer Auffassung nicht gewachsen sind.

 

Größte Bedenken hat der Chef der Stuttgarter Berufsfeuerwehr, Frank Knödler, auch hinsichtlich eines Teils der Tunnelbauten im Bereich Rosensteinpark. Dort hat die Bahn ihre Planungen nach seinen Angaben geändert und sieht auf einer Strecke von rund einem Kilometer nur noch eine statt zwei Tunnelröhren vor. Im Brandfall sollen Rettungskräfte statt via zweiter Tunnelröhre über einen Rettungsstollen zum Einsatzort vordringen. Dies halten die Brandschützer für unzureichend. Das S-21-Kommunikationsbüro teilte dagegen auf Anfrage mit, die Bahn werde gemäß der Planfeststellung unter dem Rosensteinpark zwei jeweils zweigleisige Tunnel bauen, eine Änderung sei nicht vorgesehen.

Das Brandschutzkonzept der Bahn befindet sich derzeit noch in der Überarbeitung, nachdem Gutachter im Auftrag der Bahn erhebliche Mängel attestiert und es in der vorliegenden Form als „nicht genehmigungsfähig“ eingestuft hatten.