Die Gemeinde Steinenbronn macht traurige Schlagzeilen: In diesem Jahr haben im Ort schon sieben Autos gebrannt – zuletzt in der vergangenen Woche. Gespräche mit Leuten auf der Straße zeigen, dass sich die Steinenbronner Sorgen machen.

Steinenbronn - In diesem Jahr brennt es auffällig oft in Steinenbronn. Und immer wieder werden Autos im Süden des Dorfes ein Raub der Flammen – wie zuletzt in der Nacht zu vergangenem Freitag. Die Brände sind aktuell das Gesprächsthema im Ort. Die Bewohner reden darüber, wer wohl die Karossen anzündet und was die Motive des Feuerteufels sein könnten.

 

Wie zum Beispiel ein Mann, der am Mittwochvormittag im Ortskern unterwegs ist. „Wir sprechen im Freundes- und Bekanntenkreis über mögliche Motive. Welche Leute sind wohl so gestört, dass sie Autos anzünden?“, sagt er. Er selbst lebt im Steinenbronner Norden. Dort haben bisher noch keine Autos gebrannt. Trotzdem sei er vorsichtiger als sonst. „Früher habe ich mein Auto mal kurz draußen abgestellt, weil es bequemer war. Jetzt fahre ich es immer in die Garage.“ Am vergangenen Samstagabend ist in einer solchen am Zollernweg ebenfalls ein Brand ausgebrochen, der auf drei Garagen übergriff. Sie brannten völlig aus. Darin standen ein Oldtimer, ein Motorrad und ein Motorroller. Der Schaden beläuft sich auf etwa 120 000 Euro.

Die Polizei ermittelt noch

Tatjana Wimmer, die Pressesprecherin des für Steinenbronn zuständigen Polizeipräsidiums Ludwigsburg, sagt, dass ein Versicherungsgutachten zur Brandursache noch aussteht. „Es gibt die Vermutung, dass dieser Brand nicht zu den Autobränden von März gehört.“ Bei dem Autobrand in der Nacht auf Freitag könne man es nicht ausschließen. Es werde noch ermittelt.

Zuletzt hatte in der vergangenen Woche ein Volkswagen in der Nähe des Friedhofs gebrannt. Laut dem Polizeibericht hat ein Zeuge kurz zuvor eine Person nahe des Autos gesehen, sodass der Verdacht auf Brandstiftung besteht.

Es haben dieses Jahr sieben Autos im Ort gebrannt

In der Nacht zum Karsamstag hatten Unbekannte sechs Autos angezündet, die alle südlich der Schönaicher Straße abgestellt worden waren. Dabei wurden drei stark beschädigt, eines erheblich, zwei leicht. Recherchen unserer Zeitung haben ergeben, dass es bereits Anfang des Jahres weitere Brände im Ort gegeben hatte.

Mehrmals hatten Unbekannte an einem Kaugummiautomaten an der Tübinger Straße gezündelt. Auf der anderen Straßenseite setzte jemand in der Nacht zum Sonntag, 7. Januar, den Schaukasten der evangelischen Kirche ebenso in Brand wie den Mülleimer direkt daneben. Stefan Turata, der Steinenbronner Feuerwehrkommandant, berichtete von einem weiteren Autobrand im Januar, der aber zunächst als technischer Defekt bewertet wurde. Doch auch ohne diesen sowie den Garagenbrand vom vergangenen Samstag haben dann in diesem Jahr sieben Autos gebrannt.

Wo brennt es das nächste Mal?

„Man fragt sich, wo es das nächste Mal brennt“, sagt eine Frau, die gerade aus der Apotheke im Steinenbronner Ortszentrum ins Freie tritt. Es mache sie sehr böse, dass jemand so mit dem Eigentum anderer Menschen umgehe. „Ich hoffe nur, dass sie den bald bekommen. Das sind Zustände, die nicht mehr normal sind“, sagt die Frau. Ein Bekannter von ihr, der gerade die Stuttgarter Straße entlang kommt, beteiligt sich an dem Gespräch. „Ich mache mir Sorgen und spreche auch mit Freunden über die Brände.“ Er selbst fährt sein Auto zwar sowieso schon seit jeher immer in die Garage. Das könne er mit seinem Schlepper allerdings nicht tun. Um den hat er durchaus Angst. Doch sein Auto sei ja schließlich auch zum Fahren da. „Wenn ich das raus fahre und irgendwo unterwegs abstelle, weiß ich nicht, was dann damit passiert“, sagt der Mann.