Am Mittwoch gehen Brandstifter in Stuttgart-Mitte um. In einem Fall kann die Polizei noch rechtzeitig eingreifen und einen Autobrand verhindern. Ist ein Serientäter am Werk?

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Feuerwehr hat am Mittwoch gegen 23 Uhr an der Stafflenbergstraße ein brennendes Auto löschen müssen. Das Auto war offensichtlich angezündet worden, meldet die Polizei. Einen zweiten Brand ganz in der Nähe konnte die Polizei verhindern. Als die Beamten in der Gegend nach den Brandstiftern fahndete, entdecken sie, dass jemand einen an der Diemershaldenstraße abgestellten Wagen auch anzünden wollte. Auf einem Hinterrad lag ein bereits brennender Grillanzünder, den die Polizei entfernen konnte, bevor das Auto Feuer fing.

 

Viele Parallelitäten zu den Fällen Anfang Juli

Die beiden Fälle weckten bei den Brandermittlern sofort Erinnerungen an eine Reihe von Autobränden Anfang Juli. Erst brannte am 20. Juni ein Citroën an der Bopserwaldstraße, dann Anfang Juli ein Mercedes an der Haußmannstraße im Osten, wenige Tage später drei Autos an der Neuen Weinsteige, ein Mercedes, ein Ford und ein Renault. Wenige Tage später, am 8. Juli, stand nachts ein Peugeot an der Panoramastraße im Norden in Flammen. Die Fälle weisen so viele Parallelen auf, dass sich ein Zusammenhang und damit die Frage nach einem Serientäter aufdrängt: Wie bei den nun gelegten Bränden waren die Autos auch am Heck angezündet worden.

„Die Brandermittler untersuchen natürlich, ob ein Zusammenhang besteht“, sagt der Polizeisprecher Tobias Tomaszewski. Bisher sei das aber noch nicht erwiesen. Einzelne Tatorte liegen zwar nahe beieinander, dann sei aber doch wieder ein großer Abstand, etwa zwischen den nun gemeldeten Fällen im Bezirk Mitte und der Tat vor knapp einem Monat im Norden. Dafür ist es nun wieder nicht allzu weit von der Weinsteige und der Bopserwaldstraße entfernt. Auch die Methode lässt noch nicht unbedingt auf ein und denselben Täter oder die gleiche Gruppe in allen Fällen schließen, da die Verwendung eines Grillanzünders keine besonders ungewöhnliche Methode ist. Die Wahl der zerstörten Autos lässt offenbar ebenfalls keine Rückschlüsse zu. Es traf alte und neue, teure und nicht so wertvolle Fahrzeuge, Diesel und Benziner.

Die Polizei setzt bei der Fahndung einen Hubschrauber ein

Am Mittwoch suchten nicht nur die Beamten, die den zweiten Brand verhindern konnten, nach den Tatverdächtigen. Auch die Hubschrauberstaffel der Polizei war im Einsatz. Trotzdem wurden keine Tatverdächtigen entdeckt.

Die Kripo bittet Zeugen, die an der Stafflenbergstraße oder an der Diemershaldenstraße etwas gesehen haben, sich unter der Nummer 07 11/89 90-57 78 zu melden.