Der Triumph der brasilianischen Beachvolleyballer bei Olympia 2016 ist bemerkenswert: Wohl kein Team stand bei diesen Spielen derart unter Druck wie Alison und Bruno, meint Sport-Reporter Jochen Klingovsky.

Rio de Janeiro - Wenn es eine Goldmedaille gab, welche die brasilianischen Gastgeber bei den Olympischen Spielen unbedingt behalten wollten, dann war es diese: Alison Cerutti und Bruno Oscar Schmidt gewannen das Beachvolleyball-Turnier – und sorgten in der 12.000 Zuschauer fassenden Arena an der Copacabana für eine Explosion der Emotionen.

 

21:19 und 21:17 schlugen die Weltmeister ihre italienischen Kontrahenten Nicolai/Lupo, gegen die sie klar favorisiert waren. Bemerkenswert ist der Triumph dennoch: Weil wohl kein Team bei diesen Spielen derart unter Druck stand wie Alison und Bruno. Sie mussten ihre eigenen Erwartungen erfüllen, die ihres Volleyball-Verbandes – und die einer ganzen Nation. Dieser Belastung stand zu halten, ist eine glänzende Leistung. Und die Goldmedaille schon allein deshalb absolut verdient. Aber es gibt noch einen anderen Grund.

Vor vier Jahren kassierte Alison die bitterste Niederlage seiner Karriere. Damals stand er mit Emanuel Rego im olympischen Finale von London, war der beste der vier Spieler im Sand – und musste am Ende dennoch den Deutschen Julius Brink und Jonas Reckermann zum Olympiasieg gratulieren. Diese Niederlage weggesteckt und verarbeitet zu haben, und nun den Triumph an der Copacabana zu landen – das ist Beweis seiner enormen Qualitäten. Physisch wie psychisch. Deshalb gibt es auch kaum jemanden in der Beachvolleyballszene, der Alison diese Goldmedaille nicht gönnen würde. Und auch das ist eine außergewöhnliche Leistung.