Die Unwetter sind weitergezogen, die vom Hochwasser betroffenen Menschen räumen auf. Viele kämpfen um ihre Existenz. Der Ministerpräsident Kretschmann und sein Innenminister reisen am Mittwoch zu ihnen.

Schwäbisch Hall - Nach dem verheerenden Unwetter in Teilen Baden-Württembergs wollen sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) selbst ein Bild von den Verwüstungen machen. Sie haben sich am Mittwoch erst in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) und danach Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) angekündigt - den beiden besonders vom Hochwasser betroffenen Orten.

 

Das Tief „Elvira“ hatte am Sonntagabend schwere Verwüstungen in Teilen Baden-Württembergs hinterlassen. Vier Menschen kamen ums Leben, darunter zwei in Schwäbisch Gmünd.

Seitdem kämpfen die Menschen mit den Folgen und beseitigen Schlamm, Schutt und Trümmer. Auch am Mittwoch gehen die Aufräumarbeiten in den betroffenen Regionen weiter. Die Regierungsvertreter wollen in Schwäbisch Gmünd auch mit Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) und Einsatzkräften sprechen.

Hilfen des Landes sind bereits zugesagt

Hilfen hat das Land den Opfern der Unwetterkatastrophe bereits zugesagt. In den Fällen, in denen Menschen unverschuldet in eine Notlage geraten seien, werde in jedem Einzelfall unbürokratische Nothilfe geprüft, kündigte Innenminister Thomas Strobl (CDU) an.

„Das ist ein gewaltiges Naturereignis gewesen, das man so nicht voraussehen konnte“, sagte Strobl der SWR-Sendung „Landesschau“ auf die Frage, ob ein besserer Schutz vor Hochwasser im Land nötig sei.

Überschwemmungen, Erdrutsche und technische Störungen dürften auch den Verkehr im Land noch mehrere Tage behindern. Auswirkungen hatte das Hochwasser auch auf das Audi-Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn). Am Montag war der Betrieb vorübergehend gestoppt worden, weil Keller und Hallen in Teilen des Werks unter Wasser standen. Am Dienstag ging die Produktion zwar in Teilen weiter. Noch am Abend war aber unklar, ob sie am Mittwoch wieder ganz aufgenommen werden konnte.

Auch die Summe der Schäden im Land war zunächst weiter unklar. Die SV Versicherung rechnet mit Schäden im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, konnte aber zunächst nicht konkreter werden. Die Versicherung deckt als ehemaliger Monopolist immer noch etwa 70 Prozent der Gebäude im Land ab. Auch die Württembergische Versicherung rechnet mit deutlich spürbaren finanziellen Folgen - zunächst ohne konkrete Zahl.