„Sunnyboy“ gegen „Terrorbolzen“: Der Schweizer Luca Hänni ist am Samstagabend bei der RTL-Castingshow zu Deutschlands neuem Superstar gewählt worden.

Köln - Vor Aufregung fiel ihm beim Singen des Siegerlieds vorübergehend der Text nicht mehr ein: Der Schweizer Luca Hänni ist am Samstagabend bei der RTL-Castingshow zu Deutschlands neuem Superstar gewählt worden. Der 17-Jährige, der die neunte „Deutschland sucht den Superstar“-Staffel über konstant gute Leistungen gebracht hatte, war sichtlich aus der Fassung nach Verkündung des Gewinners. Während er zunächst mit offenem Mund und starrem Gesicht da stand und genauso verblüfft sang, flossen beim Verlierer und Zweitplatzierten Daniele Negroni minutenlang Tränen.

 

Negroni, der als Teenie mit Problemvergangenheit in die Sendung gekommen war, hatte „DSDS“ als Chance, sein Leben zu ändern, angesehen. In der Staffel hatte der 16-Jährige mit der Reibeisenstimme seine Leistung stetig gesteigert und sich vom „Bad Boy“ - so das von RTL zelebrierte Image - zum Sympathieträger entwickelt. Nun kam das Aus für den Regensburger, der mit 13 trank, rauchte und sich mit seiner Mutter zoffte: 52,8 Prozent der Anrufer beim Telefon-Voting hatten die für Luca Hänni geschaltete Nummer gewählt.

Ähnlich groß war der Abstand zwischen Erst- und Zweitplatziertem bereits bei Verkündung der Zwischenstände nach rund eineinhalb Stunden (53 zu 47 Prozent) und mehr als zwei Stunden (52,8 zu 47,2 Prozent) der Show. Wem welche Zahlen zuzuordnen sind, ließ RTL zunächst offen.

Auftritt in Rockerkluft und neonpinken Stiefeln

Auch die Jury um Chefjuror Dieter Bohlen hielt sich während des Finales bewusst mit Prognosen über den Gewinner zurück und äußerte keine Wünsche. „Für mich warst du der perfekte Kandidat für ‚DSDS’“, sagte Juror Bruce Darnell zu Daniele Negroni, der sich fürs Finale sechs verschiedene Haarfarben tönen ließ und zunächst im schwarzen Rockeroutfit mit neonpinken Stiefeln auftrat. Kurze Zeit später erklärte Darnell auch Luca Hänni, der sich zum Auftakt des Finales im edlen Silber-Anzug mit neongrünen Schuhen kleidete, das Gleiche mit fast denselben Worten.

Immer wieder wurde die Grundverschiedenheit von Hänni und Negroni betont - dem „Sunnyboy“ und dem „Terrorbolzen“. Im Finale sangen der 17-jährige Hänni, der zu seinem Image als „Bravo“-Boy und Justin-Bieber-Fan steht, und der 16-jährige Draufgänger Negroni je drei Titel, darunter den Siegertitel, ein Duett und einen Gruppensong mit den anderen Top-Ten-Kandidaten.

Am Mai wird Luca Hänni häufiger auf der Bühne stehen: Die erste Single des Mädchenschwarms, das Liebeslied „Don’t Think About Me“ aus Dieter Bohlens Feder, steht ab der nächsten Woche in den Plattenläden, die Tour beginnt am 5. Mai. Neben dem Plattenvertrag erhält Hänni, der mit 17 der jüngste Sieger in der Geschichte von „Deutschland sucht den Superstar“ ist, zudem 500.000 Euro Siegesprämie.

Ganz leer geht aber auch sein Konkurrent Negroni nicht aus. Beide Finalisten bekommen den Führerschein und einen Kleinwagen gesponsert. Ob nun Zufall oder Werbegag: Negroni hatte dem Internetportal „Bild.de“ vor Kurzem gesagt, er wolle seiner Mutter von der Siegesprämie als erstes ein neues Auto kaufen, möglicherweise einen Golf. Nun erfüllt sich zumindest dieser Wunsch - wenn es auch kein Golf, sondern ein Opel ist.