Erneut hat im Rems-Murr-Kreis ein Holzstapel gebrannt. Es ist bereits der 17. derartige Fall. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig.

Auenwald - Schon wieder hat im Rems-Murr-Kreis ein Holzstapel gebrannt: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist gestapeltes Brennholz an einem Waldweg zwischen Auenwald-Unterbrüden und Lippoldsweiler in Flammen aufgegangen. Wie die Polizei berichtet, hatte ein Autofahrer das Feuer gegen 0.40 Uhr entdeckt und gemeldet. Die Feuerwehr Auenwald war mit 40 Mann und fünf Fahrzeugen im Einsatz. Den entstandenen Sachschachen beziffern die Beamten mit rund 1000 Euro. Die Fahndung verlief bis dato ohne Erfolg.

 

Warum brennen derzeit immer wieder Holzstapel in der Region?

Die Polizei geht zwischenzeitlich davon aus, dass die frei stehenden Holzstapel vorsätzlich in Brand gesteckt werden. Ein Tatzusammenhang zwischen den einzelnen Fällen gilt einem Polizeisprecher zufolge als sehr wahrscheinlich.

Um wie viele Fälle geht es?

Beim Polizeipräsidium Aalen wird momentan wegen 17 derartiger Brände seit Ende Oktober im Rems-Murr-Kreis ermittelt. Unter anderem in Kernen, Remshalden, Fellbach, Schwaikheim, Urbach und Weinstadt haben Holzstapel gebrannt. Doch auch in zwei angrenzenden Regionen – Stuttgart und Esslingen – gibt es bereits einige Fälle, die mit denen im Rems-Murr-Kreis in Zusammenhang stehen könnten.

Was ist der Polizei bislang bekannt?

„Details zu den Ermittlungserkenntnissen können wir nicht nennen“, sagt der Polizeisprecher. Grundsätzlich deuteten die erkennbaren Parallelen aber auf einen Tatzusammenhang hin: So seien die Holzstapel immer in relativ abgelegenen Gegenden gelagert gewesen und stets nachts angezündet worden. Das erschwere die Ermittlungen, weil die Brände meistens erst spät entdeckt werden, sodass ein Großteil möglicher Spuren bereits von den Flammen vernichtet sei. Zudem gebe es aufgrund der Abgeschiedenheit der Tatorte kaum Zeugen. Bei der Fahndung nach dem Täter hat die Polizei schon mehrfach Hubschrauber eingesetzt.

Warum begehen Menschen vorsätzliche Brandstiftung?

Laut Andreas Tröster, einem Profiler des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg, gibt es durchaus unterschiedliche Motive – sie reichen von der Faszination von Feuer und Tätern, die einfach sehen wollen, wie ein Feuer zu lodern beginnt und immer größer wird, über den Abbau von Frust oder Aggressionen bis hin zum Willen, anderen Menschen zu schaden. Und hinter einer überwiegenden Anzahl von Brandstiftungen stecke Versicherungsbetrug.

Wie hoch ist der Schaden?

Die Polizei schätzt den Schaden der Brandserie der vergangenen Monate bisher auf rund 35 000 Euro.

Kürzlich wurde eine mutmaßliche Brandstifterin in Stuttgart festgenommen – besteht ein Zusammenhang?

Nein, nach dem derzeitigen Erkenntnisstand nicht, so der Sprecher der Polizei. Die Ermittler bitten weiterhin um Hinweise unter der Telefonnummer 0 71 51/95 00.