Explosionen haben in der Nacht zum Freitag die Menschen in Bad Boll geweckt. Zehn Wohnmobile wurden bei einem Großbrand ein Raub der Flammen.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Nach dem Brand von mehreren Wohnmobilen auf einem Firmengelände in Bad Boll (Kreis Göppingen) hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. „Die Spurensicherung ist bereits dort“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Ulm. Noch sei die Brandursache unklar. Der Inhaber des Unternehmens sprach von einem Schaden in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Das Feuer war in der Nacht zum Freitag kurz nach Mitternacht ausgebrochen. Dabei brannte auch eine Lagerhalle fast vollständig aus.

 

Gegen 0.30 Uhr sei die Feuerwehr alarmiert worden, sagte der Bad Boller Kommandant Christian Traub, der erst am späten Vormittag wieder nach Hause und unter die Dusche konnte. Laute Knallgeräusche hätten gleich mehrere Nachbarn in dem Mischgebiet aufgeschreckt. Vermutlich seien Reifen geplatzt, sagte Traub. „Das klingt dann wie eine Explosion.“

Eine Familie muss gerettet werden

Beim Eintreffen der Wehr hätten die Halle und die darin geparkten Fahrzeuge schon lichterloh gebrannt. Auch mehrere Wohnmobile auf dem Parkplatz davor standen bereits in Flammen. Insgesamt waren 90 Feuerwehrleute an dem Einsatz beteiligt, die auch aus Aichelberg, Zell und Uhingen angefahren kamen. Aus Göppingen wurde eine Drehleiter angefordert.

„Wir haben das Feuer relativ rasch unter Kontrolle bekommen“, sagte Traub. Das war auch nötig, denn an einem Nachbarhaus hatte sich durch die Hitzeentwicklung schon ein Vordach entzündet. Eine sechsköpfige Familie musste aus dem Haus geholt werden. „Es war kalt und windig“, sagte der Bürgermeister Hans-Rudi Bührle, der sich selbst in der Nacht ein Bild verschaffte. Deshalb habe es einen heftigen Funkenflug gegeben.

Die Halle gehörte früher zu einem Sägewerk

Auch zwei weitere Wohnhäuser wurden vorsichtshalber geräumt. Der Rettungsdienst, der mit fast 30 Helfern das Aufgebot der Feuerwehr ergänzte, musste aber kaum eingreifen. Lediglich ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Die Bewohner der evakuierten Häuser konnten bei Verwandten und Nachbarn unterkommen. Sie durften inzwischen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Bei der betroffenen Firma handelt es sich um einen Wohnmobilspezialisten, der die Fahrzeuge vermietet, aber auch mit gebrauchten Reisemobilen handelt. Von der Halle, in der ein Teil der Fahrzeuge abgestellt war, blieb nur ein Gerippe stehen. Sie gehörte früher zu einem Sägewerk und war weitgehend aus Holz gebaut.