Wenn das historische Brauerei-Areal von Dinkelacker zum größten Club von Stuttgart wird, steckt das Str.711 Kollektiv dahinter. 1000 Raver tanzen dort, wo sonst Lastwagen Malz anliefern. Nach dem Erfolg der Premiere soll es eine Fortsetzung geben.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Das StR.711 Kollektiv, ein Zusammenschluss von Kultur- und Partyfreunden in Stuttgart, liebt es, an besonderen Locations zu feiern. Zum fünften Geburtstag ging der kreative Verbund auf das Brauergelände des 1888 gegründeten Familienbetriebs Dinkelacker an der Tübinger Straße. Rasch ausverkauft war die Sause im Freien mit Live-Acts wie Top Solo & Dan Ostendorf oder Joe Panic. „Es war mega“, jubelt Dinkelacker-Marketingleiter Felix Durchdewald anderntags, „und bestimmt nicht die letzte Party dieser Art bei uns.“

 

Das Kollektiv will einen „Raum für Begegnungen schaffen“

Mit der „Brewery Session“ hat das Kollektiv die Festivalsaison 2025 eröffnet. Etwa 1000 Raver rückten bereits mittags an und tanzten zur elektronischen Musik der DJs. „Wir wollen nicht nur die kulturelle Szene in Stuttgart bereichern“, sagt ein Sprecher von Str.711, „sondern auch einen Raum für Begegnungen schaffen, in dem Menschen zusammenkommen, um die Leidenschaft für Musik und Kunst zu feiern.“ Elektronische Klänge hätten ihren Platz nicht nur in Clubs, sondern quer durch die Stadt.

„Wir haben die Fläche und das Bier bereitgestellt“, sagt Felix Durchdewald, „und fertig war die Party.“ Mit Rücksicht auf die Nachbarn war um 22 Uhr Schluss. Foodtrucks standen bereit. Wer eine Pause vom Tanzen brauchte, konnte unter anderem Bierpong spielen. Gefeiert wurde im unteren Hof der Brauerei, wo sonst die Lastwagen Malz anliefern. Der Künstler Marco Pehl hat im Rahmen der Art Walks eine Skulptur aus Wulle-Kisten gebaucht (auch die Marke Wulle gehört zu der Brauerei).

Freiluft-Party auf dem Dinkelacker-Gelände. Foto: Dinkelacker

Dinkelacker hat sein Areal für die Raver geöffnet, was „Teil unserer Vision“ sei, wie der Marketingchef sagt, „die Brauerei zu öffnen und den Menschen zu zeigen, wo wer was arbeitet bei uns hinter den Mauern“. Sein Fazit nach der Party: Bier sei doch noch interessant für junge Leute, wenn man ihn die richtige Bühne biete.