In Großbritannien werden aufgrund der Corona-Pandemie und des Brexits die Pappkartons für Verpackungen knapp. Firmen behelfen sich zurzeit teilweise mit Alternativen.

London - Durch Brexit und Corona-Pandemie sind in Großbritannien Pappkartons für Verpackungen ein knappes Gut geworden. Das habe gleich mehrere Gründe, sagte der Branchenverband Confederation of Paper Industries dem Sender BBC. Über Weihnachten gebe es jedes Jahr die höchste Nachfrage nach Kartonagen. Durch die Corona-Pandemie und den Brexit habe sich die Knappheit jedoch massiv zugespitzt, da wegen geschlossener Geschäfte allerlei Waren online gekauft werden und viele Unternehmen außerdem wegen des Brexits Vorräte angelegt haben. Neue Kapazitäten werden demnach geschaffen.

 

Plastik statt Karton

Der Chef der Verpackungsfirma DS Smith, Miles Roberts, erklärte der BBC, dass auch das Tempo des Recyclings benutzter Kartons abgenommen habe, da derzeit große Lieferungen etwa an Einzelhandelsfilialen ausblieben. Diese Kartons landeten normalerweise direkt bei Recyclinghöfen. „Eine der Herausforderungen für uns ist, weil viele Verpackungen nun in Wohnungen oder Garagen herumliegen: Wie bekommen wir die in den Recycling-Kreislauf zurück, so dass sie wieder benutzt werden können?“

Firmen behelfen sich zurzeit teilweise mit Alternativen: So setzten Supermärkte teilweise für Eier auf Plastikverpackungen statt auf Karton. Eine Londoner Brauerei rief über soziale Medien dazu auf, gebrauchte Kartons vorbeizubringen.