Bridget Breiner, viele Jahre lang als Solistin des Stuttgarter Balletts ein Publikumsliebling der Kompanie, wird neue Ballettdirektorin in Karlsruhe. 2019 übernimmt sie am Badischen Staatstheater die Nachfolge von Birgit Keil.

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

Stuttgart - Nach 16 Spielzeiten unter seiner aktuellen Direktorin Birgit Keil wird das Badische Staatsballett zur Saison 2019/20 mit Bridget Breiner eine neue Leitung bekommen. Der Vertrag der dann 75-jährigen Amtsinhaberin läuft zu diesem Zeitpunkt aus – und die Träger des Badischen Staatstheaters haben sich für eine Neubesetzung der Stelle entschieden. Dass die Wahl auf Bridget Breiner fiel, die wie ihre Vorgängerin ihre Karriere als Tänzerin des Stuttgarter Balletts begonnen hat, wird Stuttgarter Ballettfans freuen. Die gebürtige Amerikanerin leitet seit 2012 äußerst erfolgreiche die Tanzsparte am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen. Und als sie vor zwei Jahren beim Dienstjubiläum Reid Andersons ihre Kompanie im Rahmen des Ballettabends „Next Generation“ vorstellte, präsentierte sich ihre junge Truppe als echter Sympathieträger.

 

Mit „Romeo und Julia“ zu Gast in Ludwigsburg

Neben Bridget Breiner bringen Nicole Braunger als neue Operndirektorin, Stefanie Heiner als neue Leiterin des Volkstheaters und Uta-Christine Deppermann als neue künstlerische Betriebsdirektorin frischen Wind nach Karlsruhe. „Die neuen Direktorinnen sind eine ausgezeichnete Wahl. Sie werden sich inhaltlich zwischen Tradition und Innovation bewegen und neue Akzente setzen. Sie sind künstlerische Zukunftsversprechen für Karlsruhe!“ sagt Kunstministerin Theresia Bauer und freut sich besonders darüber, dass mit Bridget Breiner „in der Nachfolge der großartigen Birgit Keil“ eine große Künstlerin nach Baden-Württemberg zurückkehre.

Bridget Breiner, die derzeit ihr erstes Kind erwartet, hatte bereits in Stuttgart als Choreografin mit Stücken wie „Sirs“ und „Zeitsprünge“, für das sie mit Cranko-Schülern das Kunstmuseum bespielte, auf sich aufmerksam gemacht. 2015 erhielt sie für einen Abend über die Malerin Charlotte Salomon den deutschen Theaterpreis „Der Faust“, den sie 2013 bereits für ihre Aschenputtel-Interpretation „Ruß“ erhalten hatte. Breiner choreografierte außerdem für das Ballett Mannheim, das Ballett Augsburg, das lettische Nationalballett und Les Grands Ballets Canadiens de Montréal. Am 21. und 22. April gastiert sie mit ihrem neuen Ballett „Romeo und Julia“ und ihrer Kompanie im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg.

Birgit Keil bedauert ihr Ausscheiden vor allem mit Blick auf die Zukunft der Karlruher Tänzer, von denen viele an der ebenfalls von ihr geleiteten Akademie des Tanzes in Mannheim ausgebildet wurden und nun vor einer ungewissen Zukunft stehen. Mit Ende ihrer Direktion am Badischen Staatstheater will Birgit Keil auch die Leitung der Mannheimer Akademie aufgeben.