Cameron wirft manchen EU-Staaten vor, die Auseinandersetzung mit Moskau zu scheuen. Es sei an der Zeit, Macht und Einfluss geltend zu machen, sagt der Premierminister Großbritanniens. Cameron tauschte sich mit Merkel über Lage in Ukraine aus.

Cameron wirft manchen EU-Staaten vor, die Auseinandersetzung mit Moskau zu scheuen. Es sei an der Zeit, Macht und Einfluss geltend zu machen, sagt der Premierminister Großbritanniens. Cameron tauschte sich mit Merkel über Lage in Ukraine aus.

 

London - Großbritanniens Premierminister David Cameron und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben sich telefonisch über die Lage an der Absturzstelle des Passagierjets in der Ostukraine verständigt. „Gerade mit Kanzlerin Merkel gesprochen. Wir sind beide besorgt über den eingeschränkten Zugang zu #MH17. Putin muss mehr tun“, teilte Cameron am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Großbritannien will härteren Kurs gegen Moskau

Großbritannien fordert einen härteren Kurs des Westens gegen Moskau. „Wenn Präsident (Wladimir) Putin seine Haltung zur Ukraine nicht ändert, dann müssen Europa und der Westen ihre Haltung zu Russland grundsätzlich ändern“, schrieb der Premierminister in der „Sunday Times“. Nicht näher benannten EU-Staaten warf er vor, die Konfrontation mit Moskau zu scheuen. Europa verhalte sich, als bräuchte es Russland wirtschaftlich dringender als umgekehrt. Bisher hat die EU Sanktionen gegen Einzelpersonen und Unternehmen verhängt, aber nicht gegen ganze russische Wirtschaftszweige. „Es ist aber an der Zeit, dass wir unsere Macht, unseren Einfluss und unsere Ressourcen einsetzen“, forderte Cameron.

Auch der britische Außen- und der Verteidigungsminister richteten deutliche Worte an Russland. Beim EU-Außenministerrat am Dienstag werde über härtere Sanktionen gesprochen, sollte Russland seine Haltung nicht radikal ändern, sagte Außenminister Philip Hammond. Er wollte sich noch am Sonntag darüber mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier verständigen. Verteidigungsminister Michael Fallon sagte der „Mail on Sunday“, was in der Ostukraine geschehe, sei „gesponserter Terrorismus“.