Die britische Boulevardpresse ist berüchtigt. In der Vergangenheit schreckten manche Journalisten auch nicht vor illegalen Methoden zurück. Prinz Harry will das juristisch aufarbeiten

Der britische Prinz Harry, der mehrere Prozesse gegen britische Medien führt, hat seinem Kampf gegen die Boulevardpresse eine Mitschuld an dem Zerwürfnis mit seiner Familie gegeben. Er bedauere, dass der Rest des Königshauses nicht an seiner Seite stehe, sagte Harry in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem Sender ITV. „Es wäre schön, wenn wir (...) es als Familie täten“, fügte er hinzu. 

 

Der jüngere Sohn von König Charles III. sagte, dass, wer eine öffentliche Funktion ausübt, „diese Dinge für das Allgemeinwohl tun“ sollte. „Für mich geht die Mission weiter“, betonte er.  

Prinz Harry hat sich den Kampf gegen illegale und unmoralische Praktiken britischer Boulevardmedien auf die Fahnen geschrieben und dazu bereits mehrere Verfahren angestrengt. Zuletzt einigte sich der jüngere Sohn von König Charles III. nach einem langwierigen Rechtsstreit um von Journalisten angezapfte Handys mit dem Medienkonzern Mirror Group Newspapers (MGN). Ein anderes Verfahren richtet sich gegen den Verlag der „Daily Mail“.

Harry gibt Presse Schuld an Tod seiner Mutter

Harry macht die Boulevardpresse auch für den Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana, bei einem Autounfall in Paris im Jahr 1997 verantwortlich.

Harry und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich 2020 von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Meghans Heimat Kalifornien. Seitdem liegt Harry im Clinch mit der königlichen Familie, insbesondere mit seinem Vater und seinem Bruder Prinz William. 

Harry reist nur noch selten in sein Heimatland. Nach dem Bekanntwerden der Krebserkrankung seines Vaters hatte Harry diesen aber sogleich in London besucht.