Großbritanniens Regierung will nicht länger Mitglieder des Erbadels im britischen Oberhaus dulden. Damit ist Schluss mit einer 700 Jahre alten Tradition.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

Das Ende des alten Erbadels im britischen Oberhaus hatte sich im Wahlprogramm der Labour-Partei angekündigt. Die Initiative stellt die radikalste Verfassungsreform seit 25 Jahren dar. 1999 hatte der damalige Labour-Premier Tony Blair schon das angestammte Recht der Angehörigen des Erbadels auf einen Oberhaus-Sitz aufgehoben. Nur 92 Erbadelige wurden – in einer ausgehandelten „Übergangslösung“ – weiter geduldet im House of Lords.