Spätestens seit "Die Hard" ist Bruce Willis' Image in Stein gemeißelt. Dabei ist der Schauspieler, der am 19. März 60 wird, privat gar nicht so knallhart wie sein Alter Ego John McClane, sondern ein zurückhaltender, freundlicher Superstar mit fünf Töchtern.

New York - "Knallhart" ist wahrscheinlich das Erste, was vielen zu Bruce Willis einfällt. Der US-amerikanische Superstar würde dieses Image nicht los, selbst wenn er wollte. Doch Willis nimmt's mit Humor: Bei seinem legendären Gastauftritt in der Kultserie "Friends" im Jahr 1999 - Willis spielt den furchteinflößenden Vater von Ross' (David Schwimmer) neuer Flamme, der sich dann in Rachel verliebt - nahm er dieses Image ganz bewusst auf die Schippe: Rachel (Jennifer Aniston) will mehr über die Gefühle ihres Lovers erfahren - und öffnet bei ihm ungewollt alle (Tränen-)Schleusen.

 

Ein Actionstar ist Willis eben nur im Kino. In Gesprächen ist er eher still. „Meine Mutter ist aus Kaufungen“, sagt er dann leise. Willis ist in Idar-Oberstein zur Welt gekommen. Mutter Marlene hatte kurz nach dem Krieg einen amerikanischen Soldaten kennengelernt und 1955 wurde als erstes Kind der kleine Walter Bruce geboren. Zwei Jahre lebte der Junge in Deutschland, dann ging es nach Amerika.

Der schüchterne Junge stotterte

War er dort schon bald der Star? Der Blender? Der coolste Schüler in der Klasse? Von wegen. Der schüchterne Bruce stotterte. Das Theaterspiel war nicht Leidenschaft, es war Therapie. Aus der Behandlung wurde eine Weltkarriere. Allerdings mit einem Umweg. Willis hatte sich zuvor in einem anderen Beruf versucht: Er war Privatdetektiv.

Als solcher wurde er auch bekannt in „Das Model und der Schnüffler“. Cybill Shepherd kannte damals jeder, aber wer war dieser große Dunkelhaarige (ja, damals hatte er noch welche) an ihrer Seite? Klar, er war vorher schon zu sehen, zum Beispiel als Randfigur in einer „Miami Vice“-Folge. Aber jetzt wurde Willis selbst zum Star und bekam einen Emmy und einen Golden Globe für seine Rolle als David Addison.

"Stirb langsam" machte ihn weltberühmt

Nur selten rennt er im durchlöcherten Unterhemd durch den Film, während alles um ihn herum explodiert. Doch die „Stirb langsam“-Filme - im ersten jagte er deutsche Terroristen, die in der deutschen Synchronisation wieder irgendwie englisch wurden - haben nicht nur Willis berühmt gemacht, der New Yorker Polizist John McClane ist mittlerweile ein Stück Kulturgut. Das dreckige Unterhemd ist übrigens in Washington, im Museum für amerikanische Geschichte.

Klassiker wie „12 Monkeys“, „Das fünfte Element“, „Armageddon“ und „The Sixth Sense“ kamen dazu, und insgesamt haben die Filme des Bruce Willis etwa drei Milliarden Dollar eingespielt.

Vater von fünf Töchtern

Dabei ist er zuerst ein Familienmensch. Selten sah man ihn so glücklich wie im Mai des vergangenen Jahres, als seine jüngste Tochter geboren wurde. Fünf hat er - Rumer (26), Scout (23) und Tallulah (21) von Demi Moore, außerdem Mabel (fast 3) und Evelyn (im Mai 1) von Kollegin und Ehefrau Emma Heming, mit der er seit 2009 verheiratet ist.

Rumer ist selbst Schauspielerin, schon seit 1995 - da war sie gerade sieben. Wenn Willis darüber spricht, ist er ganz gerührt. Der Mann ist stolz auf seine Töchter. „Ich würde alles für sie tun“, sagt er.

Dabei hat man es manchmal nicht leicht mit der Verwandtschaft. Auch Bruces deutsche Verwandtschaft ist nicht leicht, wirklich nicht: Der Star ist mit Wilfried Gliem verwandt. Kennen Sie nicht? Kennen Sie doch: Das ist der bärtige Dicke der beiden „Wildecker Herzbuben“.