Vor mehr als zwei Jahren ist die Morandi-Autobahnbrücke in der italienischen Hafenstadt Genua eingestürzt. Jetzt ist die Polizei gegen sechs ehemalige und aktuelle Manager des Autobahnbetreibers vorgegangen.

Genua - Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Brückeneinsturz in der italienischen Stadt Genua ist die Polizei gegen sechs ehemalige und aktuelle Manager des Autobahnbetreibers vorgegangen. Drei Personen seien unter Hausarrest gestellt worden, teilte die Finanzpolizei in der Hafenstadt in der Region Ligurien am Mittwoch mit. In drei Fällen seien andere juristische Einschränkungen verhängt worden, wozu etwa Tätigkeitsverbote gehören können. Betroffen seien drei ehemalige Top-Manager des privaten Betreibers und drei aktuelle Führungskräfte des Unternehmens Autostrade per l’Italia.

 

Die Ermittler erläuterten, es bestehe der Verdacht des Angriffs auf die Verkehrssicherheit und des möglichen Betrugs.

43 Menschen starben bei dem Unglück

Am 14. August 2018 brach in der Hafenstadt Genua die Morandi-Autobahnbrücke zusammen. Autos und Lastwagen stürzten in die Tiefe. 43 Menschen starben. Hunderte, die unter der Hochbrücke wohnten, wurden obdachlos. Die Reste des Bauwerks wurden abgerissen. Im August 2020 ist der Neubau unter dem Namen Brücke San Giorgio eingeweiht worden.

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Die Staatsanwaltschaft in Genua ermittelt nach eigenen Angaben seit längerem gegen mehr als 70 Menschen, teils Beschäftigte des Autobahnbetreibers, aber auch gegen andere womöglich Verantwortliche. Es besteht der Verdacht, dass es an der Brücke Wartungsmängel und andere Schwächen gab. Die Regierung in Rom ist dabei, die Besitzverhältnisse bei dem Unternehmen Autostrade per l’Italia zu verändern und es unter staatliche Kontrolle zu stellen.